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Moder JE, Ordenewitz LK, Schlüter JA, Weinmann T, Altebäumer P, Jung J, Heinen F, Landgraf MN. [Fetal alcohol spectrum disorders-diagnosis, prognosis, and prevention]. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 2021; 64:747-754. [PMID: 33942146 PMCID: PMC8187172 DOI: 10.1007/s00103-021-03329-6] [Citation(s) in RCA: 0] [Impact Index Per Article: 0] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Key Words] [Track Full Text] [Download PDF] [Figures] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Received: 10/02/2020] [Accepted: 03/19/2021] [Indexed: 11/23/2022]
Abstract
Die Fetale Alkoholspektrumstörung ist eine der häufigsten bei Geburt bestehenden chronischen Erkrankungen, die zum Großteil nicht oder fehldiagnostiziert wird. Dies führt zu inadäquater, ineffektiver Förderung und Therapie der erkrankten Kinder sowie mangelnder Unterstützung der betroffenen Familien. Daraus resultiert nicht nur ein hohes Maß an Sekundärerkrankungen, sondern auch eine Einbuße in der Möglichkeit der Sekundär- und Tertiärprävention bei erkrankten Kindern und betroffenen Familien. Sekundär und Tertiärprävention sind jedoch bei richtiger und rechtzeitiger Diagnose möglich. Die Primärprävention im Bereich Alkoholkonsum in der Schwangerschaft und Fetale Alkoholspektrumstörung muss auch in Zukunft sowohl von medizinischer als auch politischer Seite strukturiert, interdisziplinär und wissenschaftlich basiert geplant und durchgeführt werden. Neben der Aufklärung der Allgemeinbevölkerung ist hierbei die Wissensvermittlung an ÄrztInnen und andere medizinisch-psychologisch-pädagogische Fachkräfte besonders relevant.
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Affiliation(s)
- Judith E Moder
- Deutsches FASD KOMPETENZZENTRUM Bayern, LMU Zentrum für Entwicklung und komplex chronisch kranke Kinder - iSPZ Hauner, Dr. von Haunersches Kinderspital, LMU Klinikum München, Lindwurmstraße 4, 80337, München, Deutschland
| | - Lisa K Ordenewitz
- Deutsches FASD KOMPETENZZENTRUM Bayern, LMU Zentrum für Entwicklung und komplex chronisch kranke Kinder - iSPZ Hauner, Dr. von Haunersches Kinderspital, LMU Klinikum München, Lindwurmstraße 4, 80337, München, Deutschland.,Abteilung Neuropädiatrie, Entwicklungsneurologie und Sozialpädiatrie, LMU Zentrum für Entwicklung und komplex chronisch kranke Kinder - iSPZ Hauner, Dr. von Haunersches Kinderspital, LMU Klinikum München, München, Deutschland
| | - Julia A Schlüter
- Deutsches FASD KOMPETENZZENTRUM Bayern, LMU Zentrum für Entwicklung und komplex chronisch kranke Kinder - iSPZ Hauner, Dr. von Haunersches Kinderspital, LMU Klinikum München, Lindwurmstraße 4, 80337, München, Deutschland.,Abteilung Neuropädiatrie, Entwicklungsneurologie und Sozialpädiatrie, LMU Zentrum für Entwicklung und komplex chronisch kranke Kinder - iSPZ Hauner, Dr. von Haunersches Kinderspital, LMU Klinikum München, München, Deutschland
| | - Tobias Weinmann
- Deutsches FASD KOMPETENZZENTRUM Bayern, LMU Zentrum für Entwicklung und komplex chronisch kranke Kinder - iSPZ Hauner, Dr. von Haunersches Kinderspital, LMU Klinikum München, Lindwurmstraße 4, 80337, München, Deutschland.,Institut und Poliklinik für Arbeits‑, Sozial- und Umweltmedizin, LMU Klinikum München, München, Deutschland
| | - Philine Altebäumer
- Deutsches FASD KOMPETENZZENTRUM Bayern, LMU Zentrum für Entwicklung und komplex chronisch kranke Kinder - iSPZ Hauner, Dr. von Haunersches Kinderspital, LMU Klinikum München, Lindwurmstraße 4, 80337, München, Deutschland
| | - Jessica Jung
- Deutsches FASD KOMPETENZZENTRUM Bayern, LMU Zentrum für Entwicklung und komplex chronisch kranke Kinder - iSPZ Hauner, Dr. von Haunersches Kinderspital, LMU Klinikum München, Lindwurmstraße 4, 80337, München, Deutschland.,Abteilung Neuropädiatrie, Entwicklungsneurologie und Sozialpädiatrie, LMU Zentrum für Entwicklung und komplex chronisch kranke Kinder - iSPZ Hauner, Dr. von Haunersches Kinderspital, LMU Klinikum München, München, Deutschland
| | - Florian Heinen
- Deutsches FASD KOMPETENZZENTRUM Bayern, LMU Zentrum für Entwicklung und komplex chronisch kranke Kinder - iSPZ Hauner, Dr. von Haunersches Kinderspital, LMU Klinikum München, Lindwurmstraße 4, 80337, München, Deutschland.,Abteilung Neuropädiatrie, Entwicklungsneurologie und Sozialpädiatrie, LMU Zentrum für Entwicklung und komplex chronisch kranke Kinder - iSPZ Hauner, Dr. von Haunersches Kinderspital, LMU Klinikum München, München, Deutschland
| | - Mirjam N Landgraf
- Deutsches FASD KOMPETENZZENTRUM Bayern, LMU Zentrum für Entwicklung und komplex chronisch kranke Kinder - iSPZ Hauner, Dr. von Haunersches Kinderspital, LMU Klinikum München, Lindwurmstraße 4, 80337, München, Deutschland. .,Abteilung Neuropädiatrie, Entwicklungsneurologie und Sozialpädiatrie, LMU Zentrum für Entwicklung und komplex chronisch kranke Kinder - iSPZ Hauner, Dr. von Haunersches Kinderspital, LMU Klinikum München, München, Deutschland.
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Landgraf MN, Giese RM, Heinen F. Fetale Alkoholspektrumstörungen – Diagnose, neuropsychologische Testung und symptomorientierte Förderung. ZEITSCHRIFT FUR KINDER-UND JUGENDPSYCHIATRIE UND PSYCHOTHERAPIE 2017; 45:104-117. [DOI: 10.1024/1422-4917/a000444] [Citation(s) in RCA: 12] [Impact Index Per Article: 1.7] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Abstract
Zusammenfassung. Laut den aktuellen Studien zur Gesundheit in Deutschland (GEDA) haben knapp 20 % der schwangeren Frauen einen „moderaten Alkoholkonsum“ und knapp 8 % einen riskanten Alkoholkonsum. 12 % der Schwangeren geben ein Rauschtrinken (≥ 5 Getränke pro Gelegenheit) seltener als einmal pro Monat, knapp 4 % jeden Monat und 0.1 % mindestens jede Woche an. Zurückhaltende, strenge Schätzungen ergeben, dass ca. 1 % aller Kinder intrauterin durch Alkohol geschädigt werden. Extrapoliert aus dieser Schätzung bedeutet dies, dass in Deutschland ca. 0.8 Millionen Menschen, davon 130 000 Kinder, mit einer Fetalen Alkoholspektrumstörung (FASD) leben. Die Mehrzahl der betroffenen Kinder werden nicht oder erst spät richtig diagnostiziert. Professionelle Helfer im Gesundheits- und Sozialsystem sind bislang über die Symptome und die notwendige Diagnostik der FASD nur unzureichend informiert. Ziel dieses Übersichtsartikels ist die Erläuterung der ärztlichen und psychologischen diagnostischen Möglichkeiten und Notwendigkeiten bei Kindern und Jugendlichen mit FASD. Eine frühzeitige Diagnose und ein konstantes förderndes und gewaltfreies Umfeld sind als wichtigste protektive Faktoren für den Langzeit-Outcome von Menschen mit FASD identifiziert worden.
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Affiliation(s)
- Mirjam N. Landgraf
- Abteilung für Pädiatrische Neurologie, Entwicklungsneurologie und Sozialpädiatrie, iSPZ Hauner, Dr. von Haunersches Kinderspital, Ludwig-Maximilians-Universität München
| | - Renate M. Giese
- Abteilung für Pädiatrische Neurologie, Entwicklungsneurologie und Sozialpädiatrie, iSPZ Hauner, Dr. von Haunersches Kinderspital, Ludwig-Maximilians-Universität München
| | - Florian Heinen
- Abteilung für Pädiatrische Neurologie, Entwicklungsneurologie und Sozialpädiatrie, iSPZ Hauner, Dr. von Haunersches Kinderspital, Ludwig-Maximilians-Universität München
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