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Briegel W, Cohen M. Das 22q11.2-Deletionssyndrom und seine Relevanz für die Kinder- und Jugendpsychiatrie. ZEITSCHRIFT FUR KINDER-UND JUGENDPSYCHIATRIE UND PSYCHOTHERAPIE 2004; 32:107-15. [PMID: 15181786 DOI: 10.1024/1422-4917.32.2.107] [Citation(s) in RCA: 10] [Impact Index Per Article: 0.5] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [MESH Headings] [Track Full Text] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Abstract
Zusammenfassung: Das 22q11.2-Deletionssyndrom ist das häufigste bekannte Mikrodeletionssyndrom beim Menschen. Betroffene Patienten können eine Vielzahl körperlicher Störungen zeigen, vor allem charakteristische dysmorphe Gesichtszüge, Herzfehler, Thymus- sowie strukturelle oder funktionelle Gaumenanomalien. Typisch sind auch deutliche Beeinträchtigungen der motorischen, sprachlichen, kognitiven und sozialen Entwicklung sowie psychiatrische Störungen. Nach dem aktuellen Forschungsstand treten bei Kindern und Jugendlichen mit einer Deletion 22q11.2 insbesondere Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörungen, affektive Störungen sowie tiefgreifende Entwicklungsstörungen gehäuft auf. 2% aller schizophrenen Erkrankungen im Erwachsenenalter sollen durch eine Deletion 22q11.2 verursacht sein. Der Artikel gibt einen aktuellen Überblick über Ätiologie, körperliche Symptomatik, Entwicklungsaspekte und psychiatrische Komorbidität des 22q11.2-Deletionssyndroms. Es werden klinische Kriterien für die humangenetische Abklärung einer Deletion 22q11.2 bei Kindern und Jugendlichen mit psychiatrischen Störungen definiert. Außerdem werden Behandlungsmöglichkeiten für die beim 22q11.2-Deletionssyndrom häufigen psychiatrischen Störungen erörtert. Insgesamt wird bei psychisch kranken Kindern und Jugendlichen eine Deletion 22q11.2 bisher noch zu selten diagnostiziert - trotz ihrer klinischen Relevanz.
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Affiliation(s)
- W Briegel
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Bezirkskrankenhaus Landshut.
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