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Abstract
Externalisierende Verhaltensstörungen entwickeln sich zumeist bereits in der frühen Kindheit. Befunde aus der Säuglingsforschung und Neurobiologie weisen darauf hin, welche Risiken in der Genese früh auftretender Verhaltensprobleme beteiligt sind und über welche Mechanismen sie wirken. Aufgrund der enormen Plastizität des kindlichen Gehirns repräsentiert die pränatale und frühkindliche Entwicklungsperiode eine Phase erhöhter Vulnerabilität gegenüber stressinduzierenden widrigen Erfahrungen, die durch Merkmale der Beziehungsgestaltung zwischen dem Kind und seinen primären Bezugspersonen kompensiert oder verstärkt werden können. Für die klinische Praxis ergibt sich, dass Präventions- und Interventionsmaßnahmen mit dem Einsetzen der Schwangerschaft erfolgen und sich stärker an der aktuellen psychosozialen Lebenssituation und dem psychischen Befinden der Mutter orientieren sollten.
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Affiliation(s)
- Ulrike Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Franziska Damm
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
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