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Ferber S, Hautzinger M. Elterliches Wissen zur Behandlung von Enuresis. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2003. [DOI: 10.1026//0942-5403.12.1.44] [Citation(s) in RCA: 0] [Impact Index Per Article: 0] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
Abstract
Zusammenfassung. Der Untersuchung liegt die These zugrunde, dass Eltern ein unzureichendes Wissen über Enuresis haben, zu selten deswegen fachliche Hilfe aufsuchen sowie auf schädliche Methoden wie Flüssigkeitsbeschränkungen und nächtliches Wecken zurückgreifen und die Wirksamkeit von Behandlungsverfahren falsch einschätzen. Therapieprogramme, deren Effektivität in wissenschaftlichen Vergleichsstudien nachgewiesen wurde, erzielen dadurch in der Praxis nicht die erhoffte Effizienz. Ausgehend von dem Befund, dass in anderen Ländern nur 38 Prozent der Familien mit enuretischen Kindern ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, wurden Eltern von Grundschülern mit einem Fragebogen über ihre Wissen zur Enuresis befragt. Es wurden die Antworten von 411 Eltern ausgewertet. Das Instrument umfasste diagnostische Angaben zur Enuresis, Einschätzungsskalen für die Wirksamkeit verschiedener Behandlungsverfahren, eine Checkliste für weitere Störungen sowie die Frage, was enuretischen Kindern helfen könnte. Die Ergebnisse entsprachen den Erwartungen. Zwischen 33 und 48 Prozent der Eltern suchten mit ihrem einnässenden Kind fachliche Hilfe auf oder sprachen sich dafür aus, dies zu tun. 50 Prozent der enuretischen Kinder wurden von ihren Eltern geweckt und zur Toilette geschickt. Die von den Eltern abgegebene Einschätzung der Wirksamkeit der Behandlungsverfahren entsprach nicht den wissenschaftlichen Erkenntnissen. Daraus folgt, dass Informationsbedarf bei den Eltern besteht.
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Affiliation(s)
- Sabine Ferber
- Institut der Klinischen und Physiologischen Psychologie der Universität Tübingen
| | - Martin Hautzinger
- Institut der Klinischen und Physiologischen Psychologie der Universität Tübingen
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