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Vloet TD, Herpertz-Dahlmann B. Die Bedeutung von Ängstlichkeit für die Phänotypisierung dissozialer Störungen des Kindes- und Jugendalters. ZEITSCHRIFT FUR KINDER-UND JUGENDPSYCHIATRIE UND PSYCHOTHERAPIE 2011; 39:47-57. [DOI: 10.1024/1422-4917/a000083] [Citation(s) in RCA: 11] [Impact Index Per Article: 0.8] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Abstract
In den letzten Jahren wurden vermehrt neurobiologische Marker dissozialen Verhaltens bei Kindern mit hohem Risiko für einen ungünstigen Verlauf (so genannter early-starter Subtyp der Conduct disorder, CD nach DSM-IV) identifiziert. Trotz einer Fokussierung auf diese Subpopulation innerhalb eines sehr heterogenen Störungsbildes liegen bisher widersprüchliche Befunde vor. Es deutet sich an, dass die zunehmenden methodischen Möglichkeiten der Untersuchung biologischer Marker eine detaillierte Phänotypisierung der untersuchten Stichproben notwendig macht. Die vorliegende Übersichtsarbeit betont die Berücksichtigung komorbider Ängstlichkeit als ein potenziell wichtiges Differenzierungsmerkmal, welches zu einer konsistenteren Befundlage vor allem im Bereich neuroendokriner Studien beitragen könnte. Möglicherweise bestehen darüber hinaus auch Assoziationen zu neurostrukturellen und neurofunktionellen Veränderungen des Gehirns. Es wird weiter der Einfluss des Merkmals Ängstlichkeit auf aggressives Verhalten sowie auf die Prognose der Betroffenen aufgezeigt. Eine detaillierte psychometrische und neurobiologische Charakterisierung könnte dazu beitragen, die an dissozialen Entwicklungen beteiligten neurobiologischen Mechanismen besser zu verstehen und die Effektivität derzeitiger therapeutische Optionen zu steigern.
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Affiliation(s)
- Timo D. Vloet
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Aachen (Klinikleiterin: Univ.-Prof. B. Herpertz-Dahlmann)
- Lehr- und Forschungsgebiet Klinische Neuropsychologie des Kindes- und Jugendalters an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Aachen (Leiterin des Lehr- und Forschungsgebietes: Univ.-Prof. K. Konrad)
| | - Beate Herpertz-Dahlmann
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Aachen (Klinikleiterin: Univ.-Prof. B. Herpertz-Dahlmann)
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Abstract
Studien zeigen, dass es eine beachtliche Zahl von Jugendlichen mit Gewalterfahrung gibt–sowohl in der Rolle des Täters als auch des Opfers. Die hohen finanziellen und psychosozialen Kosten machen es erforderlich, effektive Präventions- und Behandlungsmaßnahmen zu entwickeln, die den individuellen Umständen gerecht werden. Es werden Ansätze zur Aggressionsprävention vorgestellt, die sich zum einen an Kinder, zum anderen an die Eltern und Erzieher richten. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Früherkennung und Prävention aggressiver Verhaltensweisen, um negative Entwicklungsverläufe zu verhindern.
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Affiliation(s)
- Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Gerd Lehmkuhl
- Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln
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