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Linderkamp F, Lüdeke S. Metaanalyse zur Wirksamkeit achtsamkeitsbasierter Interventionen bei ADHS im Kindes- und Jugendalter. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2019. [DOI: 10.1026/0942-5403/a000278] [Citation(s) in RCA: 3] [Impact Index Per Article: 0.6] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
Abstract
Zusammenfassung. Die vorliegende Metaanalyse berechnet die Wirksamkeit achtsamkeitsbasierter Interventionen bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS gemäß empirischer Studien aus den Jahren 2008 – 2018. Als abhängige Maße werden die ADHS-Symptomatik, kognitive Leistungen (Aufmerksamkeitsleistungen in standardisierten Tests) sowie ADHS-spezifische Komorbiditäten berücksichtigt. Insgesamt wurden 16 Studien einbezogen. Im Ergebnis zeigt sich hinsichtlich der Reduktion der gesamten ADHS-Symptomatik eine große Effektstärke von d = 1.08. Zudem konnten eine Verringerung der Unaufmerksamkeitssymptomatik ( d = 0.47), mittlere Effekte auf Hyperaktivität / Impulsivität sowie moderate bis große Effekte auf komorbide internalisierende Störungen (Depressionen, Angststörungen) festgestellt werden. Die Metaanalyse liefert Hinweise darauf, dass achtsamkeitsbasierte Interventionen bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS wirksam sind. Jedoch bestehen auf Ebene der Einzelstudien beträchtliche methodische Limitationen.
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Affiliation(s)
| | - Sören Lüdeke
- Bergische Universität Wuppertal, School of Education
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Ulrich F, Petermann F. Elterliche Emotionsdysregulation als Risikofaktor für die kindliche Entwicklung. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2017. [DOI: 10.1026/0942-5403/a000225] [Citation(s) in RCA: 22] [Impact Index Per Article: 3.1] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 12/18/2022]
Abstract
Zusammenfassung. Emotionsregulation ist eines der zentralen Themen der Entwicklungspsychopathologie. Der überwiegende Anteil an Forschungsarbeiten widmet sich der Frage zur Entwicklung von Emotionsregulation, welche als zentrale Entwicklungsaufgabe im Kindesalter erachtet wird. Die Herausbildung einer altersangemessenen Emotionsregulation besitzt eine entscheidende Bedeutung für die psychische Gesundheit und dem späteren Schulerfolg eines Kindes. Obwohl die elterliche Emotionsregulation als ein zentraler Aspekt des Erziehungsverhaltens verstanden wird, ist noch immer nicht hinreichend geklärt, wie Eltern ihre eigenen Gefühle im Erziehungskontext regulieren. Dieser Beitrag bietet einen Überblick zum aktuellen Forschungsstand zu den Auswirkungen einer elterlichen Emotions(dys)regulation auf familiäre Prozesse der kindlichen Emotionsregulation und den Entwicklungsergebnissen des Kindes. Empfehlungen für die klinische Praxis werden diskutiert.
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Affiliation(s)
- Franziska Ulrich
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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Corbisiero S, Hartmann-Schorro RM, Riecher-Rössler A, Stieglitz RD. Screening for Adult Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder in a Psychiatric Outpatient Population with Specific Focus on Sex Differences. Front Psychiatry 2017; 8:115. [PMID: 28713294 PMCID: PMC5491936 DOI: 10.3389/fpsyt.2017.00115] [Citation(s) in RCA: 21] [Impact Index Per Article: 3.0] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Key Words] [Track Full Text] [Download PDF] [Journal Information] [Submit a Manuscript] [Subscribe] [Scholar Register] [Received: 03/03/2017] [Accepted: 06/15/2017] [Indexed: 11/24/2022] Open
Abstract
BACKGROUND/AIMS Attention-deficit/hyperactivity disorder (ADHD) is often overlooked in adults; moreover, the problem seems to be even more critical in women. In the present, observational screening study, a clinical, particularly adult outpatient population was examined regarding frequency and severity of a likely ADHD, whereby sex differences were of particular interest. METHODS 224 participants, 146 men and 78 women, were included. Based on data recorded with the self-rating WHO screening instrument Adult ADHD Self-Report Scale (ASRS-v1.1), it was examined how many participants were conspicuous for adult ADHD by exceeding a predefined cutoff value (COV) (COV ≥ 4 for ASRS-6, and ≥12 for ASRS-18). To examine frequency distributions, χ2 tests were conducted. For the inferential statistical comparison of means, t-tests for independent samples or Mann-Whitney U tests were calculated. RESULTS 34.4% of the sample was screened positive in the ASRS-v1.1 screener short version, ASRS-6, while 17.4% were conspicuous in the symptom checklist, ASRS-18. There were indeed more men screened positive, but the difference in the frequency between the sexes was not statistically significant, indicating a balanced sex ratio. Further, severity of ADHD core symptoms inattention and hyperactivity/impulsivity was examined by comparing ASRS-18 symptom subscale scores. In concordance with the hypothesis, men and women did not differ in severity of symptoms. CONCLUSION Results indicate that women might be affected by ADHD in a comparable manner as men; this emphasizes the importance for the awareness of ADHD in both sexes in clinical practice.
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Affiliation(s)
- Salvatore Corbisiero
- University of Basel Psychiatric Hospital, Clinical Psychology and Psychiatry, Basel, Switzerland
| | - Raffaela M Hartmann-Schorro
- Department of Psychology, Division of Clinical Psychology and Psychiatry, University of Basel, Basel, Switzerland
| | - Anita Riecher-Rössler
- University of Basel Psychiatric Hospital, Center for Gender Research and Early Detection, Basel, Switzerland
| | - Rolf-Dieter Stieglitz
- University of Basel Psychiatric Hospital, Clinical Psychology and Psychiatry, Basel, Switzerland.,Department of Psychology, Division of Clinical Psychology and Psychiatry, University of Basel, Basel, Switzerland
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Philipp-Wiegmann F, Rösler M, Retz W, Schindelbeck K, Retz-Junginger P. Häufigkeiten von adulten ADHS-assoziierten Symptomen in der Normalbevölkerung – Referenzwerte der ADHS-Selbstbeurteilungsskala und des Wender-Reimherr-Interviews. ACTA ACUST UNITED AC 2015. [DOI: 10.1024/1661-4747/a000249] [Citation(s) in RCA: 2] [Impact Index Per Article: 0.2] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Abstract
Zusammenfassung. Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine Erkrankung, welche sich im Kindesalter erstmalig manifestiert und bei bis zu 60 % der Betroffenen in Teil- oder Vollausprägung in das Erwachsenenalter persistiert. Dabei charakterisieren sich ADHS-Syndrome nicht als qualitativ auftretende Merkmale, sondern entsprechen Beeinträchtigungen, welche auch in einem gesunden Kollektiv auftreten können, und lediglich in Abhängigkeit ihres Schweregrads eine krankheitswertige Valenz innehaben. Mit Blick auf die Dimensionalität der ADHS-Symptomatik und unter Berücksichtigung epidemiologischer Daten, welche bereits im subklinischen Bereich ADHS-assoziierter Symptome Beeinträchtigungen in der Alltagsfunktionalität Erwachsener berichten, erscheinen daher Referenzwerte, welche eine Einschätzung ADHS-assoziierter Symptome in Bezug auf eine nicht-klinische Stichprobe ermöglichen, wünschenswert. Diese Lücke soll mit der vorliegenden Arbeit geschlossen werden. Es werden altersabhängige Referenzwerte für die Selbstbeurteilungsskala ADHS-SB und die deutsche Übersetzung des halbstandardisierten Wender-Reimherr-Interviews zur Einschätzung ADHS-assoziierter Symptome in einer nicht-klinischen Stichprobe vorgelegt. Ferner unterstützen unsere Ergebnisse bisherige Befunde, dass bereits unterhalb der diagnostischen Schwelle der Klassifikationssysteme psychopathologische Phänomene aus dem ADHS-Spektrum einen negativen Einfluss auf den Lebensalltags der Betroffenen haben können.
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Affiliation(s)
- Florence Philipp-Wiegmann
- Institut für Gerichtliche Psychologie und Psychiatrie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar
| | - Michael Rösler
- Institut für Gerichtliche Psychologie und Psychiatrie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar
| | - Wolfgang Retz
- Forensische Psychiatrie und Psychotherapie, Johannes Gutenberg-Universitätsklinikum, Mainz
| | - Katharina Schindelbeck
- Institut für Gerichtliche Psychologie und Psychiatrie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar
| | - Petra Retz-Junginger
- Institut für Gerichtliche Psychologie und Psychiatrie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar
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Ulrich F, Petermann F. Zur Bedeutung von sozialer Unterstützung während der Schwangerschaft. PSYCHOLOGISCHE RUNDSCHAU 2014. [DOI: 10.1026/0033-3042/a000197] [Citation(s) in RCA: 2] [Impact Index Per Article: 0.2] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
Abstract
Eine wachsende Zahl an Studien dokumentiert die negativen Auswirkungen von mütterlichen psychosozialen Stressoren (z. B. mütterliche Depression) und gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen (z. B. Nikotin- und Alkoholkonsum) während der Schwangerschaft auf den Geburtsausgang. Jedoch werden mütterliche Ressourcen in diesem Kontext noch unzureichend berücksichtigt. Das Ziel ist es daher, die Bedeutung sozialer Unterstützung als frühe Ressource im Schwangerschaftsverlauf und zum Zeitpunkt der Geburt im Hinblick auf das Gesundheitsverhalten der Schwangeren und im Hinblick auf Geburtsmaße zu untersuchen. Die Datenbanken Web of Science und PubMed wurden entsprechend nach deutsch- und englischsprachigen Beiträgen für den Zeitraum 2003 bis 2013 durchsucht. 23 Studien erfüllten die Auswahlkriterien. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Befundlage sehr inkonsistent ist, was teilweise auf die unterschiedlichen Definitionen sozialer Unterstützung und die Nutzung verschiedener Erhebungsinstrumente zurückzuführen ist. Des Weiteren fehlt es an Studien zur Bedeutung sozialer Unterstützung im Kontext mütterlicher psychosozialer Stressoren und Geburtsmaßen. Es bedarf weiterer Studien an Risiko- und Allgemeinpopulationen, die auf der Basis eines fundierten Rahmenkonzeptes mögliche Effekte der sozialen Unterstützung differenziert analysieren können.
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Survey examining the views of Adult Psychiatry Consultants and Senior Registrars regarding ADHD. Ir J Psychol Med 2013; 30:197-203. [DOI: 10.1017/ipm.2013.27] [Citation(s) in RCA: 5] [Impact Index Per Article: 0.5] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Submit a Manuscript] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/07/2022]
Abstract
ObjectivesAttention deficit hyperactivity disorder (ADHD) persists into adulthood in ∼2/3 of patients, yet services for adults are lacking in Ireland. This may involve negative attitudes and beliefs as to the validity of ADHD or lack of knowledge and training in its treatment. The objectives of this study are to explore the views of Adult Psychiatrists regarding ADHD knowledge and the treatment options available and pursued in Ireland.MethodsA questionnaire was constructed based on the stated aims of the study, and was either posted, emailed or handed to 400 Consultants and Senior Registrars throughout the Republic of Ireland between February and December 2011. A total of 92 questionnaires were returned (23%); one was excluded from analysis due to insufficient information entered by the respondent.ResultsSeventy-five per cent of respondents correctly estimated the prevalence rates of adult ADHD to be under 3%, but stated it is currently under-diagnosed (77%). Seventy-four per cent indicated that Adult ADHD should be a diagnostic category in the Diagnostic and Statistical Manual, 5th Edition (DSM V). Sixty-six per cent of respondents were willing to accept referrals of childhood ADHD for ongoing care and a similar number for new ADHD assessments (61%). Less than half (42%) surveyed had actually diagnosed ADHD and of these, only 33% felt confident in managing ADHD in their patients.ConclusionsAlthough there is a general willingness to offer services for new and existing ADHD cases and a recognition that Adult ADHD is valid and under-diagnosed, the low confidence levels when treating ADHD and the perception of under-diagnosis suggests a role for further training and links between child and adult services.
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[The relationship between ADHD, problem behaviour and academic achievement at the end of primary school]. Prax Kinderpsychol Kinderpsychiatr 2013; 61:662-76. [PMID: 23304833 DOI: 10.13109/prkk.2012.61.9.662] [Citation(s) in RCA: 7] [Impact Index Per Article: 0.6] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/27/2022]
Abstract
So far there are contradictory findings concerning the degree of negative influence of attention deficit disorders, external or socio-emotional disorders on academic development of a child. Therefore the present epidemiologic study analyses the relationship between clinically relevant problems and academic achievement of fourth graders (measured by recommendation for secondary school: A-level, B-level or C-level). Children (N = 3910) were rated by their parents by anonymised questionnaires (Child Behavior Checklist CBCL) at the end of primary school. Especially in the field of attention deficit, somatic and anxiety/depression disorders, many children were in a clinically relevant range compared to German norm data. It became obvious that future C-level pupils are particularly strong, multiply problem troubled, with constantly higher problems at all subscales. Mainly attention deficit disorders proved to be relevant for academic achievement, but also delinquent behaviour and social problems, which enhance the relative risk of recommendation for B- or C-level considerably. Early applied preventive interventions supporting social and cognitive development seem therefore of central importance for the school career of primary school children.
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[ADHD across the lifespan - an update on research and practice]. ZEITSCHRIFT FUR PSYCHOSOMATISCHE MEDIZIN UND PSYCHOTHERAPIE 2012; 58:236-56. [PMID: 22987491 DOI: 10.13109/zptm.2012.58.3.236] [Citation(s) in RCA: 7] [Impact Index Per Article: 0.6] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/27/2022]
Abstract
ADHD can be regarded as a lifespan disorder. From biopsychosocial vantage point, ADHD leads to age-specific impairments, high psychological distress and is associated with a high occurrence of comorbid disorders. For this review, we summarize actual findings from epidemiological, neuroscientific and clinical studies to present an overview of ADHD-research. We discuss the proposed revisions for DSM-V criteria by comparing them with the present DSM-IV-TR criteria, with a focus on the implications for research and practice. In the second part of this paper, we present new findings from socioeconomic, diagnostic and therapeutic perspectives. There is evidence for a high economic burden that is indirectly caused by ADHD (e.g., production loss, material costs, higher accident rates). Consequently, there is a high demand for comprehensive diagnostic and therapeutic approaches. We present a summary of the latest available diagnostic instruments and therapeutic manuals. The results of research and practice show a growing support for a lifespan perspective on ADHD psychopathology. The burdens resulting from ADHD are evident in all age groups, which has led to establishing age-specific diagnostic and therapeutic materials. Although there is a lack in ADHD-specific healthcare in adulthood, this should be realized by structural changes in healthcare services.
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Abstract
Bei aggressiven Verhalten im Kindes- und Jugendalter handelt es sich um eine besonders häufig auftretende und stabile Problematik. Entwicklungsmodelle aggressiven Verhaltens tragen dazu bei, dass Erscheinungsformen, komorbide Störungen und Verläufe präziser eingeordnet und fundierte Behandlungsprognosen erstellt werden können. Evidenzbasierte Präventions- und Behandlungsprogramme liegen altersspezifisch ausgestaltet vor. Aggressives Verhalten und die in der Regel auftretenden komorbiden Störungen stellen die höchsten Anforderungen an die Behandlung, wobei Therapieansätze langfristig und komplex (unter Einbezug des sozialen Umfeldes des Kindes) angelegt sein müssen.
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Affiliation(s)
- Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Ulrike Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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Witthöft J, Koglin U, Petermann F. Zur Komorbidität von aggressivem Verhalten und ADHS. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2010. [DOI: 10.1026/0942-5403/a000029] [Citation(s) in RCA: 53] [Impact Index Per Article: 3.8] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
Abstract
Bei Kindern und Jugendlichen treten aggressives Verhalten und ADHS häufig gemeinsam auf und führen vielfach zu erheblichen psychosozialen Belastungen. Durch eine Metaanalyse wird eine verlässliche Maßzahl zum komorbiden Auftreten von ADHS und aggressivem Verhalten bestimmt. Anhand der Datenbanken PsycINFO und Pubmed wurden Studien identifiziert, die neben den relevanten Suchbegriffen ausgewählte Einschlusskriterien erfüllten, unter anderem „Allgemeinbevölkerung“ und „strukturierte Interviewverfahren“. In die Berechnung gingen acht epidemiologische Studien ein (N = 29980). Die metaanalytische Betrachtung bestätigt die hohe Komorbidität von ADHS und aggressivem Verhalten mit einem mittleren Odds Ratio von 21. Dieses Ergebnis wird für die Ätiologie und den Krankheitsverlauf diskutiert. Relevante Schlussfolgerungen für Diagnostik und Therapie werden aufgezeigt.
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Affiliation(s)
- Jan Witthöft
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Ute Koglin
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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Corbisiero S, Buchli-Kammermann J, Stieglitz RD. Reliabilität und Validität des Wender-Reimherr-Interviews (WRI). ACTA ACUST UNITED AC 2010. [DOI: 10.1024/1661-4747/a000043] [Citation(s) in RCA: 7] [Impact Index Per Article: 0.5] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Abstract
Grundlage der Diagnostik der ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) im Erwachsenenalter ist in der Regel die DSM-IV- oder ICD-10-Klassifikation. Für die Psychopathologie der Erwachsenen sind diese Systeme nur bedingt geeignet. Die Utah-Kriterien, die mit dem Wender-Reimher-Interview (WRI) erfasst werden können, beziehen sich explizit auf das Erwachsenenalter. Ziel der vorliegenden Studie war, die psychometrischen Charakteristiken sowie die Verteilung und Kombination der sieben Bereiche des WRI zu untersuchen und zudem einen Vergleich mit anderen Selbst- und Fremdbeurteilungsverfahren der ADHS-Diagnostik zu ziehen. Die Skalenhomogenität des WRI lag mit einem Cronbachs α von .88 hoch. Die Interrater-Reliabilität lag auf Itemebene zwischen .45 und .95. Hohe Korrelationen mit anderen Instrumenten bestätigten die konvergente Validität des Interviews. Das WRI erwies sich als ein reliables und valides Instrument, das über das dreidimensionale Modell der ADHS Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität hinausgeht und dabei die Symptomatik der erwachsenen ADHS-Patienten besser berücksichtigt.
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Grimmer Y, Hohmann S, Banaschewski T, Holtmann M. Früh beginnende bipolare Störungen, ADHS oder Störung der Affektregulation? KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2010. [DOI: 10.1026/0942-5403/a000025] [Citation(s) in RCA: 16] [Impact Index Per Article: 1.1] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 01/31/2023]
Abstract
Die Arbeit gibt einen Überblick über die Hintergründe der Kontroverse und leitet daraus konkrete Schlussfolgerungen für die klinische Praxis ab. Bei der Diagnostik früher bipolarer Störungen ist vorrangig auf das Auftreten von abgrenzbaren Episoden mit eindeutigen Stimmungsänderungen und Veränderungen von Verhalten und Kognition zu achten. Das Mischbild aus ADHS und begleitender affektiver Dysregulation sollte nicht im Sinne einer beginnenden bipolaren Störung interpretiert werden, bedarf aber stärkerer Beachtung, insbesondere bei der Entwicklung geeigneter psycho- und pharmakotherapeutischer Ansätze. Erläutert werden zudem Gemeinsamkeiten und Unterschiede von bipolaren Störungen mit Schizophrenie, Depression, ADHS, Borderline-Persönlichkeitsstörung und Substanzmissbrauch.
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Affiliation(s)
- Yvonne Grimmer
- Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim
| | - Sarah Hohmann
- Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim
| | - Tobias Banaschewski
- Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim
| | - Martin Holtmann
- Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der LWL-Universitätsklinik Hamm der Ruhr-Universität Bochum
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Sonuga-Barke EJS, Halperin JM. Developmental phenotypes and causal pathways in attention deficit/hyperactivity disorder: potential targets for early intervention? J Child Psychol Psychiatry 2010; 51:368-89. [PMID: 20015192 DOI: 10.1111/j.1469-7610.2009.02195.x] [Citation(s) in RCA: 233] [Impact Index Per Article: 16.6] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Submit a Manuscript] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 12/27/2022]
Abstract
Early intervention approaches have rarely been implemented for the prevention of attention deficit/hyperactivity disorder (ADHD). In this paper we explore whether such an approach may represent an important new direction for therapeutic innovation. We propose that such an approach is most likely to be of value when grounded in and informed by developmental models of the dynamic, complex and heterogeneous nature of the condition. First, we set out a rationale for early intervention grounded in the science of ADHD viewed through developmental models. Second, we re-examine the concept of disorder-onset from the perspective of developmental trajectories and phenotypes. Third, we examine potential causal pathways to ADHD with regard to originating risk, pathophysiological mediators, environmental moderators and developmental continuities. Finally, we explore the potential value of strategies for identifying young children at risk for ADHD, and implementing interventions in ways that can target these underlying pathogenic processes. The utility of such an approach represents an important area for future research but still requires 'proof of concept'. Therefore prior to widespread clinical implementation, far greater knowledge is required of (i) developmental pathways into ADHD, (ii) the value of identifying neuropsychological mediators of these pathways, and (iii) the extent to which targeting mediating mechanisms will improve treatment outcomes for children with ADHD.
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Affiliation(s)
- Edmund J S Sonuga-Barke
- Developmental Brain-Behaviour Laboratory, University of Southampton, Southampton, SO17 1BJ, UK
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Schmidt S, Waldmann HC, Petermann F, Brähler E. Wie stark sind Erwachsene mit ADHS und komorbiden Störungen in ihrer gesundheitsbezogenen Lebensqualität beeinträchtigt? ACTA ACUST UNITED AC 2010. [DOI: 10.1024/1661-4747.a000002] [Citation(s) in RCA: 15] [Impact Index Per Article: 1.1] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Abstract
Hintergrund: Zur ADHS bei Erwachsenen liegen nur wenige Studien vor, die den Zusammenhang zwischen einer ADHS und komorbiden Störung erheben und mit der gesundheitsbezogenen Lebensqualität in Verbindung bringen. Methode: Die Teilnehmer der Studie wurden per Kreuzklassifikation in Gruppen unterteilt, nachdem sie als auffällig oder unauffällig eingestuft wurden. Neben χ2-Tests und korrelativen Beziehungen wurden prädiktive Werte und das relative Risiko bestimmt, um den Zusammenhang zwischen ADHS, komorbiden Störungen und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität zu ermitteln. Ergebnisse: Während bei wenigen und begrenzten ADHS-Symptomen kaum komorbide Störungen festzustellen waren, so treten in der Hälfte aller Fälle von ADHS weitere psychische Belastungsfaktoren auf. Dabei hatten ADHS-Betroffene ein deutlich höheres Risiko für das Vorliegen psychischer Beschwerden als die Nichtbetroffenen. Diskussion: ADHS ist mit erhöhter psychischer Belastung bei gleichzeitiger Abnahme der gesundheitsbezogenen Lebensqualität verbunden. Neben dem generellen Nachweis einer hohen psychischen Belastung bei ADHS hat dies wichtige Konsequenzen für Diagnostik und Therapie. So ist eine umfassende Differenzialdiagnostik nötig, damit eine Therapie auch komorbide Störungen einbeziehen kann und sich somit die gesundheitsbezogene Lebensqualität verbessern lässt.
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Affiliation(s)
- Sören Schmidt
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | | | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Elmar Brähler
- Selbstständige Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Universität Leipzig
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Abstract
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Erwachsenenalter gewinnt sowohl in der Forschung als auch in der klinischen Praxis immer mehr an Bedeutung. Auch wenn mittlerweile zahlreiche Studien die Bedeutung der ADHS als Lebensspannenerkrankung hervorheben, liegen bislang vergleichsweise wenige Studien vor, die sich explizit mit der Diagnostik und Therapie beschäftigen. Angesichts der hohen Prävalenz der adulten ADHS ist mehr Forschung jedoch dringend erforderlich. Nur so können diagnostische und therapeutische Strategien weiterentwickelt werden. Im vorliegenden Themenschwerpunkt werden die neuesten Befunde zur adulten ADHS vorgestellt und diskutiert.
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Affiliation(s)
- Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
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Toussaint A, Petermann F. Klinische Validität der K-CAB bei Kindern mit ADHS. ZEITSCHRIFT FUR NEUROPSYCHOLOGIE 2010. [DOI: 10.1024/1016-264x/a000018] [Citation(s) in RCA: 11] [Impact Index Per Article: 0.8] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Abstract
Die Studie diente der klinischen Validierung der computerbasierten Testbatterie K-CAB bei Kindern mit ADHS. Die dem Verfahren zugrunde liegende PASS-Theorie (Planungsfähigkeit, Aufmerksamkeit, simultane und sequenzielle Verarbeitung) sollte auf ihren Informationsgewinn bezüglich der Diagnostik von ADHS überprüft werden. Die K-CAB-Testprofile von 28 deutschen Kindern mit ADHS-Symptomatik im Alter zwischen 6;5 und 11;0 Jahren wurden mit den Profilen einer nach Alter und Geschlecht parallelisierten Kontrollgruppe verglichen. Die Ergebnisse zeigten, dass die ADHS-Kinder zwar signifikant schlechter auf der Aufmerksamkeits-Skala der K-CAB abschnitten, in den Bereichen Planungsfähigkeit, Simultane und Sequenzielle Verarbeitung jedoch durchschnittlich gute Ergebnisse erzielten. In dreien von vier Aufmerksamkeitsparametern schnitten die ADHS-Kinder signifikant schlechter ab. Sie machten mehr Auslassungsfehler und reagierten insgesamt variabler und langsamer als die Kontrollgruppe. Die Untersuchung der diskriminanten Validität der Testbatterie zeigte, dass durch den Untertest Aufmerksamkeit 80.4 % der Kinder beider Gruppen richtig klassifiziert werden konnten. Schlussfolgernd kann festgestellt werden, dass eine neuropsychologische Testbatterie wie die K-CAB zwar wichtige Hinweise auf das individuelle Leitungsprofil geben kann, eine diagnostische Klassifikation aber nicht alleine auf den Testergebnissen basieren kann.
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Affiliation(s)
- Anne Toussaint
- Zentrum für klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Franz Petermann
- Zentrum für klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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Krischer M, Sevecke K, Petermann F, Herpertz-Dahlmann B, Lehmkuhl G. Erfassung und Klassifikation von Persönlichkeitspathologie im Jugendalter. ZEITSCHRIFT FUR KINDER-UND JUGENDPSYCHIATRIE UND PSYCHOTHERAPIE 2010; 38:321-7; quiz 327-8. [DOI: 10.1024/1422-4917/a000056] [Citation(s) in RCA: 16] [Impact Index Per Article: 1.1] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Abstract
Fragestellung: Die Frage der Diagnostik und Klassifikation von Persönlichkeitsstörungen im Jugendalter ist immer noch eine kontrovers diskutierte Thematik. Methodik: In dieser Übersichtsarbeit werden die aktuellen Forschungsbefunde zur Komorbidität und Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen im Jugendalter sowie ihre neurobiologischen und -psychologischen Korrelate dargelegt. Ergebnisse: Aktuelle Forschungsergebnisse verweisen einerseits darauf, dass Persönlichkeitsstörungen im Jugendalter mittels der für Erwachsene entwickelten Instrumente zuverlässig erfasst werden können. Andererseits wird bemängelt, dass kein einheitliches jugendspezifisches Konzept zur Erfassung von Persönlichkeitsstörungen existiert, das eine einheitliche Grundlage für die Erforschung dieses klinisch so bedeutsamen Störungsbildes bildet. Schlussfolgerungen: Es bedarf diagnostischer und Langzeitstudien im Rahmen von Netzwerken, die Aufschluss über die Frage der Klassifizierbarkeit von Persönlichkeitsstörungen in der Adoleszenz in Abgrenzung zu anderen jugendtypischen Störungsbildern geben.
Collapse
Affiliation(s)
- Maya Krischer
- Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln (Direktor: Prof. Dr. G. Lehmkuhl)
| | - Kathrin Sevecke
- Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln (Direktor: Prof. Dr. G. Lehmkuhl)
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | | | - Gerd Lehmkuhl
- Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln (Direktor: Prof. Dr. G. Lehmkuhl)
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Elsässer M, Nyberg E, Stieglitz RD. Kognitiv-behaviorale Strategien in der Behandlung von Erwachsenen mit ADHS. ACTA ACUST UNITED AC 2010. [DOI: 10.1024/1661-4747.a000004] [Citation(s) in RCA: 11] [Impact Index Per Article: 0.8] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Abstract
Neben der Psychopharmakotherapie mit Stimulanzien ist Psychotherapie ein wichtiger Teil der ADHS-Behandlung bei Erwachsenen. Folgende Zielbereiche werden psychotherapeutisch behandelt: Unaufmerksamkeit und Vergesslichkeit, Impulsivität, Hyperaktivität, Desorganisation, dysfunktionale Kognitionen, Gefühlsregulation, Stresstoleranz, Selbstwertgefühl, Kommunikation und Komorbiditäten. Im Beitrag soll ein Überblick zu den psychotherapeutischen Techniken gegeben werden, die in der Behandlung der ADHS bei Erwachsenen verwendet werden.
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Abstract
Ausgehend von der Betrachtung der ADHS als Lebensspannenerkrankung geht die vorliegende Studie der Frage nach, inwieweit Symptome einer adulten Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bereits im Jugendalter auftreten und Folgen für die klinische Praxis haben. Auf der Basis einer Repräsentativdatenerhebung wurde eine Stichprobe von N = 140 Jungen und Mädchen im Alter zwischen 14 und 19 Jahren erhoben. Mittels der eingesetzten Verfahren ADHS-E, SF-12, SWLS und PHQ-15 und PHQ-9 wurden Zusammenhänge zwischen den ADHS-Symptomen im Erwachsenenalter und Lebenszufriedenheit bzw. Lebensqualität über psychische und körperliche Symptome bei Heranwachsenden untersucht. Dabei konnte die ADHS als ein wesentlicher Faktor für die Beeinträchtigung der Lebenszufriedenheit und Begünstigung von Depressivität in der Adoleszenz ausgemacht werden. Für die klinische Praxis ergibt sich daraus ein veränderter Blickwinkel auf die Lebenszufriedenheit von Jugendlichen im Allgemeinen und auf zusätzliche psychische Belastungen im Rahmen einer adoleszenten Form der ADHS im Besonderen.
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Affiliation(s)
- Lars Tischler
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Sören Schmidt
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Ute Koglin
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
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Schmidt S, Petermann F. Developmental psychopathology: Attention Deficit Hyperactivity Disorder (ADHD). BMC Psychiatry 2009; 9:58. [PMID: 19761584 PMCID: PMC2751746 DOI: 10.1186/1471-244x-9-58] [Citation(s) in RCA: 87] [Impact Index Per Article: 5.8] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Download PDF] [Figures] [Journal Information] [Submit a Manuscript] [Subscribe] [Scholar Register] [Received: 03/12/2009] [Accepted: 09/17/2009] [Indexed: 11/10/2022] Open
Abstract
BACKGROUND Attention Deficit/Hyperactivity Disorder (ADHD), formerly regarded as a typical childhood disorder, is now known as a developmental disorder persisting over the lifespan. Starting in preschool-age, symptoms vary depending on the age group affected. METHOD According to the variability of ADHD-symptoms and the heterogeneity of comorbid psychiatric disorders, a broad review of recent studies was performed. These findings were summarized in a developmental psychopathological model, documenting relevant facts on a timeline. RESULTS Based on a genetic disposition and a neuropsychological deregulation, there is evidence for factors which persist across the lifespan, change age-dependently, or show validity in a specific developmental phase. Qualitative changes can be found for children in preschool-age and adults. CONCLUSION These differences have implications for clinical practice as they can be used for prevention, diagnostic proceedings, and therapeutic intervention as well as for planning future studies. The present article is a translated and modified version of the German article "Entwicklungspsychopathologie der ADHS", published in Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie, 56, 2008, S. 265-274.
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Affiliation(s)
- Sören Schmidt
- Centre for Clinical Psychology and Rehabilitation, University of Bremen, Bremen, Germany.
| | - Franz Petermann
- Centre for Clinical Psychology and Rehabilitation, University of Bremen, Bremen, Germany
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Abstract
Bei ADHS liegt eine lebenslange psychische Erkrankung vor, die durch multimodale Vorgehensweisen erfolgreich zu behandeln ist. Entwicklungs- und neuropsychologische Grundlagen besitzen vor allem im Bereich der Ursachendiskussion und psychologischen Diagnostik eine große Bedeutung.
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Affiliation(s)
| | - Petra Hampel
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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Hampel P, Petermann F, Desman C. Exekutive Funktionen bei Jungen mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung im Kindesalter. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2009. [DOI: 10.1026/0942-5403.18.3.144] [Citation(s) in RCA: 24] [Impact Index Per Article: 1.6] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
Abstract
Die Studie ging der Frage nach, ob die uneinheitlichen Befunde zu einem globalen Defizit in exekutiven Funktionen bei Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) durch Altersunterschiede erklärt werden können. Es wurde ein zweifaktorieller Versuchsplan mit den Faktoren „Gruppe“ (n = 45 Jungen mit ADHS vom Mischtyp vs. n = 45 gesunde, nach Alter und Intelligenz parallelisierte Jungen) und „Alter“ (8 – 9 vs. 10 – 12 Jahre) untersucht. Insgesamt zeigten die Jungen mit ADHS in allen exekutiven Komponenten signifikant schlechtere Leistungen als die gesunden Jungen. Außerdem wiesen die jüngeren Jungen schlechtere exekutive Leistungen auf als die älteren Jungen. Demnach sprechen unsere Befunde für ein globales Defizit in den exekutiven Funktionen und für die Annahme einer Entwicklungsabweichung bei Jungen mit ADHS.
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Affiliation(s)
| | | | - Christiane Desman
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
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Petermann U, Petermann F, Niederberger U, Stephani U, Siniatchkin M, Gerber WD. Das ADHS-Summercamp – Entwicklung und Evaluation eines multimodalen Programms. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2009. [DOI: 10.1026/0942-5403.18.3.162] [Citation(s) in RCA: 34] [Impact Index Per Article: 2.3] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 01/08/2023]
Abstract
Die Studie beschäftigt sich mit der Frage, ob und inwieweit ein multimodales, massiertes, stringent lernpsychologisch orientiertes Gruppenprogramm (ADHS-Summercamp, ASCT; 12 Tage; 100 Stunden) die klinische ADHS-Kernsymptomatik günstig beeinflussen kann. Dabei sollte der besondere Einfluss von Response-Cost-Token (RCT) untersucht werden. Das ASCT wurde in einem Prä-Post1-Post2-Design mit einer standardisierten Elternberatungsgruppe (SEB) verglichen. An der Studie nahmen insgesamt 27 Kinder im Alter zwischen 6 und 17 Jahren teil, die nach Alter, Geschlecht und Kernsymptomatik per Zufall entweder der ASCT-Gruppe (N = 18) oder der SEB-Gruppe (N = 19) zugeordnet wurden. Während des Summercamps wurden neben einem sozialen Kompetenztraining schulbezogene Tests und Sport durchgeführt, wobei über alle Alltagssituationen hinweg das RCT systematisch angewendet wurde. Zudem erhielten die Kinder doppelblind, randomisiert und cross-over die drei folgenden Medikationen: Methylphenidat unretardiert, Methylphenidat retardiert und Placebo jeweils vier Tage lang. Das Verhalten der Kinder der ASCT-Gruppe wurde während des Summercamps zu festgelegten Zeitpunkten und in standardisierten Situationen durch geschulte Beobachter mithilfe von validierten Beobachtungsbögen (SKAMP; FBB-HKS) bewertet. Beide Gruppen erhielten zudem vor der Intervention, sechs Monate und zwei Jahre danach Eltern- und Lehrerbeobachtungsbögen, die sich u. a. auf die ADHS-Kernsymptomatik bezogen. Die varianzanalytische Auswertung zeigte eine signifikante Verbesserung der ADHS-Kernsymptomatik der ASCT-Gruppe, die auch nach zwei Jahren relativ stabil blieb. Dabei konnten diese Verbesserungen vorwiegend die Lehrer beobachten. Dagegen zeigte sich bei der SEB-Gruppe in der Lehrerbeobachtung eine Zunahme der Symptomatik nach der Beratung. Die Effekte der ASCT-Gruppe konnten vorwiegend auf die Wirkung des RCT zurückgeführt werden. Das Gruppentraining führt zu positiven, langfristigen klinischen Effekten, wenn es mit einem RCT verknüpft ist. Die Einführung von ADHS-Summercamps in Tageskliniken für Kinder und Jugendliche, aber auch in verhaltenstherapeutischen Ambulanzen und Praxen, bietet sich besonders aus ökonomischen Gründen an.
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Affiliation(s)
- Ulrike Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Uwe Niederberger
- Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
| | - Ulrich Stephani
- Klinik für Neuropädiatrie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
| | - Michael Siniatchkin
- Klinik für Neuropädiatrie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
| | - Wolf-Dieter Gerber
- Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
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26
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Abstract
Aktuelle Modelle zur Ätiopathogenese der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) postulieren vor allem Defizite in den exekutiven Funktionen sowie motivationale Störungen als zentrale neuropsychologische Komponenten bei den betroffenen Patienten. Um die kognitiven und exekutiven Defizite der ADHS zu erfassen, finden derzeitig vor allem im englischen Sprachraum Testverfahren Anwendung, die auf der PASS-Theorie basieren. Durch die Erfassung der dynamischen kognitiven Prozesse Planungsfähigkeit und Aufmerksamkeit sowie sequenzielle und simultane Informationsverarbeitung zeigt sich die PASS-Theorie sensibel bezüglich der spezifischen kognitiven Probleme und exekutiven Defizite von Kindern mit Störungen der Aufmerksamkeit oder Hyperaktivität. Die Übersicht setzt sich ausführlich mit den neuropsychologischen Grundlagen der ADHS auseinander und stellt entsprechende diagnostische Verfahren vor. Die Rolle aktueller, auf der PASS-Theorie basierender Testverfahren für den diagnostischen Prozess und daraus resultierende Implikationen für den klinischen Alltag werden diskutiert.
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Affiliation(s)
| | - Anne Toussaint
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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Petermann F, Warnke A, Lehmkuhl G. Klinische Psychologie und Psychiatrie des Kindes- und Jugendalters – Dialog in Forschung und Veröffentlichungspraxis. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2009. [DOI: 10.1026/0942-5403.18.2.130] [Citation(s) in RCA: 11] [Impact Index Per Article: 0.7] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
Abstract
Die Beachtung einer wissenschaftlichen Disziplin und ihre nationalen und internationalen Aktivitäten werden entscheidend von ihrer Sichtbarkeit und vielfach von den Impact-Faktoren ihrer führenden Publikationsorgane bestimmt. Hierfür entscheidend sind vor allem die Innovationskraft und die Interdisziplinarität einer Disziplin. Es wird zukünftig für die Klinische Kinderpsychologie eine interdisziplinär orientierte und optimierte Publikationsstrategie empfohlen.
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Affiliation(s)
- Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Andreas Warnke
- Klinik und Poliklinik Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Universität Würzburg
| | - Gerd Lehmkuhl
- Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln
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Abstract
Zusammenfassung. Bewegung spielt im Kindesalter eine herausragende Rolle, damit sich Kinder altersentsprechend entwickeln können. Die Kernsymptome bestehen in Defiziten in den Bereichen der Grob- und Feinmotorik, die das Ausführen alltäglicher Handlungen erschweren und sich zudem negativ auf die Schulleistungen der Betroffenen auswirken. Die Ursache der Störung konnte bisher nicht geklärt werden. Viele Studien deuten darauf hin, dass sich die Defizite nicht auf das Kindesalter beschränken, sondern dass viele Personen auch im Erwachsenenalter noch Symptome aufweisen. In der Regel treten die motorischen Beeinträchtigungen nicht isoliert auf, sondern werden von einer Vielzahl psychosozialer Probleme begleitet. Dazu zählen vor allem ein verringertes Selbstwertgefühl sowie die soziale Isolation. Der diagnostische Prozess sollte umfassend sein um zu gewährleisten, dass betroffene Kinder angemessen behandelt werden, um ihren Entwicklungsverlauf positiv zu beeinflussen.
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29
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Abstract
Störungen der Persönlichkeitsentwicklung finden sich schon im Kindes- und Jugendalter. So zeigen kindliche Temperamentsmerkmale eine hohe Übereinstimmung mit Persönlichkeitszügen des Erwachsenenalters. Normale Persönlichkeitsvarianten gehen fließend in klinisch relevante Persönlichkeitsstörungen über. Die Kategorialen Diagnosen weisen eine relativ geringe longitudinale Stabilität auf. Die Entwicklung von Persönlichkeitsstörungen ist als Risikoprozess aufzufassen, wobei unterschiedliche Vulnerabilitäten und dysfunktionale Kommunikationsprozesse in einen Teufelskreis sich selbst verstärkender ungünstiger Wechselwirkungen münden. Paradigmatisch werden die Entwicklungswege der Borderline-Persönlichkeitsstörung sowie der Antisozialen Persönlichkeitsstörung aufgezeigt.
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Affiliation(s)
- Franz Resch
- Zentrum für Psychosoziale Medizin, Universitätsklinikum Heidelberg
| | - Peter Parzer
- Zentrum für Psychosoziale Medizin, Universitätsklinikum Heidelberg
| | - Romuald Brunner
- Zentrum für Psychosoziale Medizin, Universitätsklinikum Heidelberg
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Abstract
Entwicklungspsychopathologie vergleicht normale und abweichende Entwicklungsverläufe und beschäftigt sich vor allem mit den Ursachen und dem Verlauf psychischer Störungen. Am Beispiel der Resilienz (= günstiges Entwicklungsergebnis trotz Exposition an widrige Umgebungsbedingungen) wird ein zentrales Konzept der Entwicklungspsychopathologie erläutert. Aktuelle Ergebnisse zur Entwicklungspsychopathologie der ersten Lebensjahre, der Persönlichkeitsstörungen, der Störung des Sozialverhaltens und der Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) werden thematisiert.
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Affiliation(s)
- Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Meinolf Noeker
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
- Zentrum für Kindheilkunde, Universität Bonn
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Abstract
Externalisierende Verhaltensstörungen entwickeln sich zumeist bereits in der frühen Kindheit. Befunde aus der Säuglingsforschung und Neurobiologie weisen darauf hin, welche Risiken in der Genese früh auftretender Verhaltensprobleme beteiligt sind und über welche Mechanismen sie wirken. Aufgrund der enormen Plastizität des kindlichen Gehirns repräsentiert die pränatale und frühkindliche Entwicklungsperiode eine Phase erhöhter Vulnerabilität gegenüber stressinduzierenden widrigen Erfahrungen, die durch Merkmale der Beziehungsgestaltung zwischen dem Kind und seinen primären Bezugspersonen kompensiert oder verstärkt werden können. Für die klinische Praxis ergibt sich, dass Präventions- und Interventionsmaßnahmen mit dem Einsetzen der Schwangerschaft erfolgen und sich stärker an der aktuellen psychosozialen Lebenssituation und dem psychischen Befinden der Mutter orientieren sollten.
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Affiliation(s)
- Ulrike Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Franziska Damm
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
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