1
|
Kouider EB, Koglin U, Lorenz AL, Dupont M, Petermann F. Störungen des Sozialverhaltens bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2013. [DOI: 10.1026/0942-5403/a000107] [Citation(s) in RCA: 9] [Impact Index Per Article: 0.8] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 01/23/2023]
Abstract
Aggressives Verhalten tritt bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund nach groß angelegten nationalen Schülerbefragungen häufiger auf. Die vorliegende empirische Studie umfasst 779 behandelte Jugendliche mit unterschiedlichen psychosozialen Belastungen wie Aggressionen, Depressionen oder Ängsten der institutionellen psychiatrischen Einrichtungen des Klinikverbundes Bremen aus dem Jahr 2010 und analysiert 185 Jugendliche mit einer Diagnose im Bereich der F91 oder F92 nach ICD-10. Es wird deutlich, dass im Verhältnis zur Bevölkerungsstruktur Jugendliche mit Migrationshintergrund durch die psychiatrische Versorgung noch nicht ausreichend erreicht werden. Binäre logistische Regressionsanalysen zeigen auf, dass ein Migrationshintergrund kein Prädiktor für eine Störung des Sozialverhaltens darstellt. Bedeutsame Einflussfaktoren einer Störung des Sozialverhaltens sind bei den behandelten Jugendlichen ein männliches Geschlecht, ein niedriger Bildungsstatus der Eltern, ein unangemessener elterlicher Erziehungsstil, eine unzureichende psychosoziale Anpassung, die Anzahl psychosozialer Belastungsfaktoren und chronischer schulischer Stress.
Collapse
Affiliation(s)
| | - Ute Koglin
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Alfred L. Lorenz
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik im Klinikum Bremen-Ost und Gesundheitsamt Bremen
| | - Marc Dupont
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik im Klinikum Bremen-Ost und Gesundheitsamt Bremen
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| |
Collapse
|
2
|
Abstract
Entwicklungspsychopathologie vergleicht normale und abweichende Entwicklungsverläufe und beschäftigt sich vor allem mit den Ursachen und dem Verlauf psychischer Störungen. Am Beispiel der Resilienz (= günstiges Entwicklungsergebnis trotz Exposition an widrige Umgebungsbedingungen) wird ein zentrales Konzept der Entwicklungspsychopathologie erläutert. Aktuelle Ergebnisse zur Entwicklungspsychopathologie der ersten Lebensjahre, der Persönlichkeitsstörungen, der Störung des Sozialverhaltens und der Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) werden thematisiert.
Collapse
Affiliation(s)
- Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Meinolf Noeker
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
- Zentrum für Kindheilkunde, Universität Bonn
| |
Collapse
|