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Esser G, Ihle W, Schmidt MH, Blanz B. Der Verlauf psychischer Störungen vom Kindes- zum Erwachsenenalter. ZEITSCHRIFT FUR KLINISCHE PSYCHOLOGIE UND PSYCHOTHERAPIE 2000. [DOI: 10.1026//0084-5345.29.4.276] [Citation(s) in RCA: 27] [Impact Index Per Article: 1.1] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
Abstract
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Nur wenige prospektive Längsschnittuntersuchungen beschreiben den Verlauf psychischer Störungen vom Kindes- zum Erwachsenenalter. Die vorliegenden Studien weisen fast ausnahmslos zahlreiche methodische Schwächen auf. Fragestellung: Wie entwickeln sich psychisch auffällige achtjährige Kinder bis zum Erwachsenenalter? Methode: Prospektive, epidemiologische Untersuchung an achtjährigen Kindern, die in vier Untersuchungswellen bis zum Alter von 25 Jahren begleitet wurden. Falldefinition durch hochstrukturierte Intervievs, Diagnosestellung nach ICD-9 (Untersuchungswellen 8 und 13 Jahre) und ICD-10 (18 und 25 Jahren). Ergebnisse: Die Stabilität psychischer Störungen betrug insgesamt zwischen zwei aufeinanderfolgenden Untersuchungswellen jeweils ca. 50 %. Die Stabilität dissozialer bzw. expansiver Störungen war höher als diejenige für emotionale Störungen. Insgesamt ist mit 2-10 % chronisch psychisch kranken Kindern und Jugendlichen zu rechnen. Schlussfolgerung: Ein deutlicher Ausbau der ambulanten und stationären therapeutischen Einrichtungen für Kinder und Jugendliche ist zu fordern.
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Affiliation(s)
| | | | | | - Bernd Blanz
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Universität Jena
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Ihle W, Esser G, Schmidt MH, Blanz B. Prävalenz, Komorbidität und Geschlechtsunterschiede psychischer Störungen vom Grundschul- bis ins frühe Erwachsenenalter. ZEITSCHRIFT FUR KLINISCHE PSYCHOLOGIE UND PSYCHOTHERAPIE 2000. [DOI: 10.1026//0084-5345.29.4.263] [Citation(s) in RCA: 35] [Impact Index Per Article: 1.5] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
Abstract
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Die Mannheimer Kurpfalzerhebung wurde entwickelt, um Daten über die Prävalenz, die Entstehung und den Verlauf psychischer Störungen von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter bereitszustellen. Fragestellung: Untersuchung alters- und geschlechtsspezifischer 6-Monats- und Lebenszeit-Prävalenzraten psychischer Störungen und Untersuchung von Komorbidität und Funktionsbeeinträchtigungen in verschiedenen Lebensbereichen. Methode: 321 (80 %) Teilnehmer einer im Alter von 8, 13 und 18 Jahren untersuchten Stichprobe nahmen in Alter von 25 Jahren an einem 4. Interview zur Erfassung von psychischen Störungen und Funktionsbeeinträchtigungen teil. Ergebnisse: Die 6-Monatsprävalenz psychischer Störungen im Alter von 25 Jahren betrug 18,4 %. Männer wiesen höhere Raten von dissozialen Störungen und Störungen durch Substanzgebrauch auf, wohingegen Frauen höhere Raten von affektiven und psychosomatischen Störungen zeigten. Die Komorbiditätsrate betrug 45 %. Längsschnittliche Vergleiche zeigten deutlich, daß sich die Störungsraten geschlechtsspezifisch im Entwicklungsverlauf verändern. Schlußfolgerungen: Die vorliegende Studie leistet einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung geschlechtsspezifischer Veränderungen der Raten psychischer Störungen im Entwicklungsverlauf, indem sie die Forschungslücke zwischen Jugendalter und Erwachsenenalter schließt.
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Affiliation(s)
- Wolfgang Ihle
- Abteilung Klinische Psychologie/Psychotherapie am Institut für Psychologie, der Universität Potsdam
| | - Günter Esser
- Abteilung Klinische Psychologie/Psychotherapie am Institut für Psychologie, der Universität Potsdam
| | - Martin H. Schmidt
- Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim
| | - Bernd Blanz
- Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik, der Friedrich-Schiller-Universität Jena
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