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Lammers J, Petermann U, Petermann F, Nitkowski D. Emotionsbewusstsein und depressive Symptome im frühen Jugendalter. ZEITSCHRIFT FUR KLINISCHE PSYCHOLOGIE UND PSYCHOTHERAPIE 2019. [DOI: 10.1026/1616-3443/a000548] [Citation(s) in RCA: 0] [Impact Index Per Article: 0] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
Abstract
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Ergebnisse aus Querschnittstudien weisen darauf hin, dass Emotionsregulationsstrategien den Effekt zwischen dem Emotionsbewusstsein und depressiven Symptomen vermitteln. Es fehlen jedoch prospektive Studien, die diesen Effekt bestätigen. Fragestellung: Diese Studie überprüft, ob die Veränderung in der Nutzung adaptiver und maladaptiver Trauer-Regulationsstrategien über drei Monate die Beziehung zwischen dem Emotionsbewusstsein zu T1 und der depressiven Symptomatik zu T2 vermittelt. Methodik: Bei N = 136 Jugendlichen (55.9 % ♀, M = 11.53 Jahre; SD = 0.82) wurde zu T1 das Emotionsbewusstsein erfasst. Adaptive sowie maladaptive Strategien zur Trauerregulation und die Depressionssymptomatik wurden zu zwei Messzeitpunkten, zwischen denen ein Abstand von M = 15 Wochen ( SD = 4.22) lag, erhoben. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass ein hohes Emotionsbewusstsein zu T1 über eine Zunahme maladaptiver Regulationsstrategien mit einer stärkeren depressiven Symptomatik zu T2 verknüpft ist. Ein vermittelnder Effekt über die Veränderung adaptiver Regulationsstrategien fand sich nicht. Eine Zunahme adaptiver Strategien stand in Zusammenhang mit niedrigen Depressionswerten zu T2. Schlussfolgerung: In der Prävention sollte das Emotionsbewusstsein in Kombination mit Techniken zur Beendigung maladaptiver Trauer-Regulationsstrategien vermittelt werden. Adaptive Strategien zur Bewältigung von Trauer sollten systematisch aufgebaut und eingeübt werden.
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Affiliation(s)
- Julia Lammers
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Ulrike Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Dennis Nitkowski
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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Fern J, Nitkowski D, Petermann U, Petermann F. Zur Bedeutung funktionaler und dysfunktionaler Emotionsregulations- strategien für die depressive Symptomatik bei Jugendlichen. ZEITSCHRIFT FUR KINDER-UND JUGENDPSYCHIATRIE UND PSYCHOTHERAPIE 2018; 46:17-27. [DOI: 10.1024/1422-4917/a000491] [Citation(s) in RCA: 4] [Impact Index Per Article: 0.7] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Abstract
Zusammenfassung. Fragestellung: Dysfunktionale und funktionale Emotionsregulationsstrategien im Jugendalter wurden bislang häufig separat, jedoch kaum in ihrer Wechselwirkung erforscht. Ziel ist es, eine mögliche Kompensation von dysfunktionalen Regulationsstrategien durch funktionale Strategien bei depressiven Symptomen zu analysieren. Methodik: Mittels des Regulation of Emotions Questionnaire (REQ) wurde bei N = 247 Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren (MW = 14.41; SD = 1.39) die Fähigkeit zur Emotionsregulation erhoben. Die depressive Symptomatik wurde mit der Allgemeinen Depressionsskala (ADS) bestimmt. Ergebnisse: Die Befunde sprechen für eine Kompensation internal-dysfunktionaler Emotionsregulationsstrategien durch internal-funktionale Emotionsregulationsstrategien bei Mädchen. Bei den Jungen hingegen verstärken funktionale Emotionsregulationsstrategien den Zusammenhang zwischen internal-dysfunktionalen Emotionsregulationsstrategien und depressiver Symptomatik; andere Strategien interagieren nicht miteinander. Schlussfolgerungen: Bei Mädchen weisen die Ergebnisse auf einen Kompensationseffekt hin, während bei Jungen die funktionale Emotionsregulation einen Verstärkereffekt auf depressive Symptome zu haben scheint. Es kann vermutet werden, dass Jungen funktionale Strategien in dysfunktionaler Weise nutzen, während Mädchen diese angemessen einsetzen können. Eine Exploration des Verständnisses funktionaler Strategien kann Ansatzpunkte für die Behandlung eröffnen.
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Affiliation(s)
- Julia Fern
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Dennis Nitkowski
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Ulrike Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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Internetbasierte Ansätze in der Prävention und Behandlung von depressiven Beschwerden bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Prax Kinderpsychol Kinderpsychiatr 2014; 63:395-415. [DOI: 10.13109/prkk.2014.63.5.395] [Citation(s) in RCA: 9] [Impact Index Per Article: 0.9] [Reference Citation Analysis] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/27/2022]
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Psychische Störungen im Jugendalter: Aktuelle Therapietrends. Prax Kinderpsychol Kinderpsychiatr 2013. [DOI: 10.13109/prkk.2013.62.7.505] [Citation(s) in RCA: 0] [Impact Index Per Article: 0] [Reference Citation Analysis] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/27/2022]
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Koglin U, Petermann F, Jaščenoka J, Petermann U, Kullik A. Emotionsregulation und aggressives Verhalten im Jugendalter. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2013. [DOI: 10.1026/0942-5403/a000112] [Citation(s) in RCA: 20] [Impact Index Per Article: 1.8] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 12/13/2022]
Abstract
Die Störungen des Sozialverhaltens treten im Jugendalter häufig auf und sind mit schwerwiegenden Konsequenzen verbunden. Einen proximalen Risikofaktor dafür stellt wahrscheinlich eine defizitäre Emotionsregulation dar. In der vorliegenden Studie wurde daher der Zusammenhang zwischen Emotionsregulation und aggressivem Verhalten im Grundschulalter untersucht. 278 Jugendliche (12 – 17 Jahre) füllten Selbstberichtsfragebögen zu internalen, externalen, funktionalen sowie dysfunktionalen Emotionsregulationsstrategien und aggressivem Verhalten aus. Hierarchische multiple Regressionsanalysen analysieren den Einfluss von Emotionsregulationsmustern auf verschiedene Formen der Aggression. Die Ergebnisse zeigen zwar signifikante Geschlechtsunterschiede bei der Häufigkeit der Anwendung von Regulationsstrategien, die sich jedoch nicht im Ausmaß aggressiven Verhaltens äußern. Internal- und external-dysfunktionale Emotionsregulation waren bedeutsame Prädiktoren oppositionell-aggressiven Verhaltens und allgemein aggressiven Verhaltens. Allein die external-dysfunktionale Emotionsregulation war Prädiktor aggressiv-dissozialen Verhaltens. Die Ergebnisse zeigen, dass unterschiedliche Formen aggressiven Verhaltens in differenzierter Weise mit Emotionsregulationsdefiziten in Beziehung stehen. Gezielte Interventionen zur Förderung der Emotionsregulation könnten zukünftig verbreitete Maßnahmen zur Therapie der Störung des Sozialverhaltens ergänzen.
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Affiliation(s)
- Ute Koglin
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation (ZKPR) der Universität Bremen
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation (ZKPR) der Universität Bremen
| | - Julia Jaščenoka
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation (ZKPR) der Universität Bremen
| | - Ulrike Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation (ZKPR) der Universität Bremen
| | - Angelika Kullik
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation (ZKPR) der Universität Bremen
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Kouider EB, Koglin U, Lorenz AL, Dupont M, Petermann F. Störungen des Sozialverhaltens bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2013. [DOI: 10.1026/0942-5403/a000107] [Citation(s) in RCA: 9] [Impact Index Per Article: 0.8] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 01/23/2023]
Abstract
Aggressives Verhalten tritt bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund nach groß angelegten nationalen Schülerbefragungen häufiger auf. Die vorliegende empirische Studie umfasst 779 behandelte Jugendliche mit unterschiedlichen psychosozialen Belastungen wie Aggressionen, Depressionen oder Ängsten der institutionellen psychiatrischen Einrichtungen des Klinikverbundes Bremen aus dem Jahr 2010 und analysiert 185 Jugendliche mit einer Diagnose im Bereich der F91 oder F92 nach ICD-10. Es wird deutlich, dass im Verhältnis zur Bevölkerungsstruktur Jugendliche mit Migrationshintergrund durch die psychiatrische Versorgung noch nicht ausreichend erreicht werden. Binäre logistische Regressionsanalysen zeigen auf, dass ein Migrationshintergrund kein Prädiktor für eine Störung des Sozialverhaltens darstellt. Bedeutsame Einflussfaktoren einer Störung des Sozialverhaltens sind bei den behandelten Jugendlichen ein männliches Geschlecht, ein niedriger Bildungsstatus der Eltern, ein unangemessener elterlicher Erziehungsstil, eine unzureichende psychosoziale Anpassung, die Anzahl psychosozialer Belastungsfaktoren und chronischer schulischer Stress.
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Affiliation(s)
| | - Ute Koglin
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Alfred L. Lorenz
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik im Klinikum Bremen-Ost und Gesundheitsamt Bremen
| | - Marc Dupont
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik im Klinikum Bremen-Ost und Gesundheitsamt Bremen
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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