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Köstner K, Geirhos A, Ranz R, Galler A, Schöttler H, Klose D, Feldhahn L, Flury M, Schaaf K, Holterhus PM, Meissner T, Warschburger P, Minden K, Temming S, Müller-Stierlin AS, Baumeister H, Holl RW. Angst und Depression bei Typ-1-Diabetes – Erste Ergebnisse des Screenings auf psychische Komorbiditäten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Rahmen des COACH-Konsortiums. DIABETOL STOFFWECHS 2021. [DOI: 10.1055/a-1589-7922] [Citation(s) in RCA: 1] [Impact Index Per Article: 0.3] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 02/07/2023]
Abstract
ZusammenfassungDie interdisziplinäre Forschungskooperation COACH-Konsortium (Chronic Conditions in Adolescents – Implementation and Evaluation of Patient-centered Collaborative Healthcare) untersucht die psychosoziale Situation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit chronischen körperlichen Erkrankungen. Zur Untersuchung der psychischen Komorbidität wurden bisher 1.023 Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 im Alter von 12–21 Jahren bei Routinevorstellungen in der Klinik bzw. Ambulanz mittels der Screening-Fragebogen Patient Health Questionnaire (PHQ-9) und Generalized Anxiety Disorder Scale-7 (GAD-7) zu Angst- und Depressionssymptomen befragt. 29,8 % der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zeigten ein auffälliges Screening-Ergebnis. Dabei wurden 17,8 % der Fragebogen zu Angstsymptomen und 25,6 % der Fragebogen zu Depressionssymptomen auffällig mit Gesamtscore-Werten ≥ 7 in GAD-7 bzw. PHQ-9 beantwortet. Patienten mit erhöhten Depressions- und Angstwerten wiesen im Mittel einen deutlich höheren medianen HbA1c-Wert als Zeichen einer schlechteren Stoffwechseleinstellung auf (8,33 [8,09; 8,56]) als Patienten mit unauffälligem Screening (7,58 [7,48; 7,68]; p < 0,0001). Angesichts der hohen Prävalenz auffälliger Depressions- und Angstwerte und der Assoziation mit höheren HbA1c-Werten sollte bei allen Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ 1 regelmäßig das Vorliegen psychischer Belastungen abgeklärt werden. Dies könnte eine frühzeitige Diagnose einer psychischen Komorbidität und Intervention ermöglichen. Auf der Basis der Studien im COACH-Projekt können nun evidenzbasierte Empfehlungen für die interdisziplinäre Gesundheitsversorgung von Jugendlichen mit chronischen körperlichen Erkrankungen erstellt werden, die die psychischen Komorbiditäten systematisch berücksichtigen.
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Affiliation(s)
- Katharina Köstner
- Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie, Sozialpädiatrisches Zentrum Garmisch-Partenkirchen
| | - Agnes Geirhos
- Klinische Psychologie und Psychotherapie, Institut für Psychologie und Pädagogik, Universität Ulm
| | - Ramona Ranz
- Institut für Epidemiologie und med. Biometrie, ZIBMT, Universität Ulm
| | - Angela Galler
- Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin and Humboldt-Universität zu Berlin, Sozialpädiatrisches Zentrum
| | | | - Daniela Klose
- Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Heidelberg
| | | | | | - Katja Schaaf
- Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Elisabeth-Krankenhaus Essen
| | - Paul-Martin Holterhus
- Klinik für Kinder- und Jugendmedizin I, Fachbereich Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, UKSH, Campus Kiel
| | - Thomas Meissner
- Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf
| | | | - Kirsten Minden
- Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin and Humboldt-Universität zu Berlin, Sozialpädiatrisches Zentrum
- Deutsches Rheuma-Forschungszentrum Berlin
| | - Svenja Temming
- Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie, Immunologie und Intensivmedizin
| | | | - Harald Baumeister
- Klinische Psychologie und Psychotherapie, Institut für Psychologie und Pädagogik, Universität Ulm
| | - Reinhard W. Holl
- Institut für Epidemiologie und med. Biometrie, ZIBMT, Universität Ulm
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Abstract
Zusammenfassung. Psychische Störungen gehören heute zu den häufigsten Krankheitsbildern im Kindes- und Jugendalter. Die Befragung zum seelischen Wohlbefinden und Verhalten (BELLA-Kohortenstudie) wurde als Modul zur psychischen Gesundheit des repräsentativen Kinder- und Jugendgesundheitssurveys Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) konzipiert. Ziel dieser längsschnittlich angelegten Kohortenstudie ist es, Erkenntnisse zur psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland zu gewinnen. In diesem Beitrag werden das Studiendesign sowie die Erhebungsverfahren kurz berichtet und Implikationen für die klinische Praxis ausgeführt.
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Affiliation(s)
- Ulrike Ravens-Sieberer
- Forschungssektion Kinder- und Jugendgesundheit – Child Public Health des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
| | - Fionna Klasen
- Forschungssektion Kinder- und Jugendgesundheit – Child Public Health des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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