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Abstract
Zusammenfassung. Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) gehört zu den besonders häufigen psychischen Störungen des Kindes- und Jugendalters. Traditionelle Ansätze der Diagnostik und Behandlung weisen erhebliche Defizite auf, wodurch vielfältige Forschungsaktivitäten begründet sind. Die Bedeutung von kognitiven (neuropsychologischen) Aspekten der ADHS wurde jahrelang kritisch diskutiert. Mittlerweile liegen jedoch überzeugende Argumente dafür vor, diese Sichtweise im Rahmen der Diagnostik und Therapie stärker zu berücksichtigen. Vor allem kommt der Erfassung der Exekutivfunktionen eine größere Bedeutung zu. Neue Ansätze in diesem Bereich werden diskutiert.
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Affiliation(s)
- Ulrike Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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Jaščenoka J, Schwörer MC, Petermann F, Petermann U. Zum Zusammenhang von Arbeitsgedächtnisleistungen und ausgewählten Exekutivfunktionen bei Kindern mit ADHS. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2019. [DOI: 10.1026/0942-5403/a000281] [Citation(s) in RCA: 2] [Impact Index Per Article: 0.4] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
Abstract
Zusammenfassung. Defizite in Exekutivfunktionen werden als ein wesentliches Merkmal einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung angesehen. Bisher liegen wenige standardisierte Testverfahren zur Erfassung solcher exekutiven Defizite vor, die bei Kindern und Jugendlichen besonders eng mit einer ADHS assoziiert scheinen (kognitive Flexibilität, Inhibition, Handlungsplanung, „Switching“). Das Hauptziel der vorliegenden Studie war deshalb die Validierung des neuropsychologischen Moduls des ADHS-Diagnostikums für Kinder und Jugendliche (ADHS-KJ-NPT). Diesbezüglich wurde eine Stichprobe von 58 ADHS-Kindern (77.6 % männlich) im Alter von 6 bis 12 Jahren ( M = 9.01 Jahre; SD = 1.43) mit dem ADHS-KJ-NPT sowie mit den Untertests des Index Arbeitsgedächtnis und des Index Verarbeitungsgeschwindigkeit des Wechsler-Intelligenztests (WISC-V) untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die ADHS-KJ-NPT-Untertests, die darauf abzielen, Defizite in der Inhibitionsfähigkeit zu erfassen, mit dem WISC-V-Index Arbeitsgedächtnis korrelieren. Zudem wurden Korrelationen zwischen dem WISC-V-Index Verarbeitungsgeschwindigkeit und den ADHS-KJ-NPT-Untertests gefunden, mit denen Defizite in der flexiblen Aufmerksamkeitssteuerung und in der Inhibitionsfähigkeit auf äußere Reize erfasst werden sollen. Diese Korrelationen stellten sich bei 6- bis 9-jährigen Kindern als substanziell heraus, während dies bei 10- bis 12-Jährigen nicht der Fall ist. Die Studie trägt weiter zur Fundierung der Kriteriumsvalidität des neuropsychologischen Moduls des ADHS-KJ bei.
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Affiliation(s)
- Julia Jaščenoka
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | | | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Ulrike Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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