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Petermann U, Petermann F, Niederberger U, Stephani U, Siniatchkin M, Gerber WD. Das ADHS-Summercamp – Entwicklung und Evaluation eines multimodalen Programms. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2009. [DOI: 10.1026/0942-5403.18.3.162] [Citation(s) in RCA: 34] [Impact Index Per Article: 2.3] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 01/08/2023]
Abstract
Die Studie beschäftigt sich mit der Frage, ob und inwieweit ein multimodales, massiertes, stringent lernpsychologisch orientiertes Gruppenprogramm (ADHS-Summercamp, ASCT; 12 Tage; 100 Stunden) die klinische ADHS-Kernsymptomatik günstig beeinflussen kann. Dabei sollte der besondere Einfluss von Response-Cost-Token (RCT) untersucht werden. Das ASCT wurde in einem Prä-Post1-Post2-Design mit einer standardisierten Elternberatungsgruppe (SEB) verglichen. An der Studie nahmen insgesamt 27 Kinder im Alter zwischen 6 und 17 Jahren teil, die nach Alter, Geschlecht und Kernsymptomatik per Zufall entweder der ASCT-Gruppe (N = 18) oder der SEB-Gruppe (N = 19) zugeordnet wurden. Während des Summercamps wurden neben einem sozialen Kompetenztraining schulbezogene Tests und Sport durchgeführt, wobei über alle Alltagssituationen hinweg das RCT systematisch angewendet wurde. Zudem erhielten die Kinder doppelblind, randomisiert und cross-over die drei folgenden Medikationen: Methylphenidat unretardiert, Methylphenidat retardiert und Placebo jeweils vier Tage lang. Das Verhalten der Kinder der ASCT-Gruppe wurde während des Summercamps zu festgelegten Zeitpunkten und in standardisierten Situationen durch geschulte Beobachter mithilfe von validierten Beobachtungsbögen (SKAMP; FBB-HKS) bewertet. Beide Gruppen erhielten zudem vor der Intervention, sechs Monate und zwei Jahre danach Eltern- und Lehrerbeobachtungsbögen, die sich u. a. auf die ADHS-Kernsymptomatik bezogen. Die varianzanalytische Auswertung zeigte eine signifikante Verbesserung der ADHS-Kernsymptomatik der ASCT-Gruppe, die auch nach zwei Jahren relativ stabil blieb. Dabei konnten diese Verbesserungen vorwiegend die Lehrer beobachten. Dagegen zeigte sich bei der SEB-Gruppe in der Lehrerbeobachtung eine Zunahme der Symptomatik nach der Beratung. Die Effekte der ASCT-Gruppe konnten vorwiegend auf die Wirkung des RCT zurückgeführt werden. Das Gruppentraining führt zu positiven, langfristigen klinischen Effekten, wenn es mit einem RCT verknüpft ist. Die Einführung von ADHS-Summercamps in Tageskliniken für Kinder und Jugendliche, aber auch in verhaltenstherapeutischen Ambulanzen und Praxen, bietet sich besonders aus ökonomischen Gründen an.
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Affiliation(s)
- Ulrike Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Uwe Niederberger
- Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
| | - Ulrich Stephani
- Klinik für Neuropädiatrie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
| | - Michael Siniatchkin
- Klinik für Neuropädiatrie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
| | - Wolf-Dieter Gerber
- Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
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Petermann F. Wirksamkeit neuropsychologischer Therapie bei Kindern mit Merkfähigkeitsstörungen. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2009. [DOI: 10.1026/0942-5403.18.2.105] [Citation(s) in RCA: 17] [Impact Index Per Article: 1.1] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
Abstract
Das Gedächtnistraining REMINDER wurde als neuropsychologische Einzeltherapie für die ambulante Behandlung von Gedächtnisstörungen bei Kindern konzipiert; mit dem Programm werden Merkfähigkeitsleistungen trainiert und Merk- und Lernstrategien vermittelt. Mit der vorliegenden Arbeit soll die Wirksamkeit des Trainings anhand eines Wartekontrollgruppendesigns geprüft werden. Dafür wurden 21 Kinder vor und nach dem Training mit dem BASIC-Merk- und Lernfähigkeitstest (BASIC-MLT) getestet und die Ergebnisse mit denen einer Wartekontrollgruppe (N = 16) verglichen. Die Ergebnisse zeigen deutliche Verbesserungen der Testleistungen für die Therapiegruppe. Des Weiteren liegen Prä-Post-Ergebnisse und katamnestische Daten (N = 31) anhand des VLMT und des DCS vor, die eine Stabilität der Therapieeffekte bestätigen.
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Affiliation(s)
- Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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Abstract
Neuropsychologische Befunde haben die Diagnostik und Therapie im Kindes- und Jugendalter in den letzten zehn Jahren erheblich beeinflusst. Am Beispiel von drei Anwendungsfeldern, Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS), autistischen und Merkfähigkeitsstörungen, wird die klinische Relevanz des neuropsychologischen Ansatzes diskutiert. Vorgehensweisen wie das Neurofeedback (bei ADHS) oder die neuropsychologische Therapie von Gedächtnisstörungen zeigen neue Wege auf, die in ihrer empirischen Befundlage kritisch diskutiert werden.
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Affiliation(s)
- Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Gerd Lehmkuhl
- Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kinder- und Jugendalters der Universität zu Köln
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Jacobs C, Petermann F. Aufmerksamkeitstherapie bei Kindern - Langzeiteffekte des ATTENTIONERS. ZEITSCHRIFT FUR KINDER-UND JUGENDPSYCHIATRIE UND PSYCHOTHERAPIE 2008; 36:411-7. [DOI: 10.1024/1422-4917.36.6.411] [Citation(s) in RCA: 19] [Impact Index Per Article: 1.2] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Abstract
Zusammenfassung: Fragestellung: Viele Kinder leiden an Aufmerksamkeitsstörungen; bei einem wesentlichen Anteil ist das Kardinalsymptom Unaufmerksamkeit und hier insbesondere das Aufmerksamkeitssteuerungsdefizit vorherrschend. Mit dem ATTENTIONER liegt ein effektives Therapieprogramm zur Behandlung solcher Steuerungsdefizite vor. Methodik: Bereits 2007 berichteten Jacobs und Petermann über erste Langzeiteffekte in einer Nachuntersuchung durchschnittlich zehn Wochen nach Therapieende. In der vorliegenden Studie erfolgten drei Verlaufsmessungen: Vor Beginn der Intervention, direkt nach der Intervention sowie eine Follow-up-Untersuchung zehn bis 76 Monate nach der ersten Nachtestung. Ergebnisse: Es zeigen sich bedeutsame Langzeiteffekte bei der Überprüfung der Aufmerksamkeitssteuerung. Die überwiegende Anzahl der Patienten erzielt auch in der Follow-up-Untersuchung Ergebnisse im Durchschnittsbereich, also außerhalb des klinisch relevanten Bereichs. Schlussfolgerungen: Mit dem Attentioner lassen sich also bei den meisten Kindern stabile Therapieeffekte erzielen.
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Affiliation(s)
- Claus Jacobs
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen (Direktor: Prof. Dr. F. Petermann)
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen (Direktor: Prof. Dr. F. Petermann)
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6
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Abstract
Zusammenfassung. Es liegen viele Therapieprogramme für Kinder vor, die im “Labor“ ihre Wirksamkeit belegen konnten, jedoch unter klinischen Bedingungen kaum erprobt sind. Diese Forschungs-Praxis-Lücke besteht und kann durch verschiedene Strategien überbrückt werden (z. B. klinische Einzelfall- und praxisorientierte Gruppenstudien). Zur Bewertung der Praxistauglichkeit (= effectiveness) müssen die Settings der Anwendung spezifiziert und Maßnahmen zur Qualitätssicherung berücksichtigt werden. Wichtige, im deutschen Sprachraum etablierte Programme werden auf der Basis ihrer Praxistauglichkeit diskutiert.
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Affiliation(s)
- Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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