1
|
Affiliation(s)
- Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| |
Collapse
|
2
|
Tischler L, Karpinski N, Petermann F. Evaluation des neuropsychologischen Gruppenprogramms ATTENTIONER zur Aufmerksamkeitstherapie bei Kindern und Jugendlichen. ZEITSCHRIFT FUR NEUROPSYCHOLOGIE 2011. [DOI: 10.1024/1016-264x/a000036] [Citation(s) in RCA: 9] [Impact Index Per Article: 0.7] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Abstract
Das neuropsychologische Gruppentraining ATTENTIONER zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Aufmerksamkeitsstörungen ermöglicht die gezielte Therapie der Aufmerksamkeitssteuerung. Die vorliegende Studie untersucht an einer Stichprobe von N = 17 Jungen und Mädchen im Alter von sieben bis 13 Jahren, die am ATTENTIONER-Training teilgenommen haben, mittels der TAP Veränderungen in der Aufmerksamkeitssteuerung (Geteilte Aufmerksamkeit und Go/Nogo ½) in einem Prä-Prä-Post Design. Neben Verbesserungen in der parallelen Reizverarbeitung konnte insbesondere die Inhibitionsfähigkeit der Kinder deutlich gesteigert werden. Dies ist von besonderer Bedeutung für die Rolle impulsiven Verhaltens etwa bei Störungen des Sozialverhaltens.
Collapse
Affiliation(s)
- Lars Tischler
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Norbert Karpinski
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| |
Collapse
|
3
|
Daseking M, Petermann F. Der Einfluss von Schlaganfällen im Kindes- und Jugendalter auf die kognitive Entwicklung. ZEITSCHRIFT FUR NEUROPSYCHOLOGIE 2011. [DOI: 10.1024/1016-264x/a000038] [Citation(s) in RCA: 3] [Impact Index Per Article: 0.2] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Abstract
Schlaganfälle ereignen sich im Kindesalter nur selten, haben jedoch für betroffene Kinder große Auswirkungen auch auf kognitive Fähigkeiten. Die vorliegende Studie analysiert die Intelligenzleistung von 103 Kindern nach einem Schlaganfall im Versorgungsgebiet der Arteria cerebri media. Dabei zeigt sich, dass das Alter zum Zeitpunkt der Schädigung einen großen Einfluss auf das Leistungsniveau hat. Kinder mit perinatalen Schlaganfällen schneiden in den Intelligenztestskalen insgesamt am schlechtesten ab. Dabei weist eine antikonvulsive Medikation zur Epilepsiebehandlung einen zusätzlichen Effekt auf. Ereignet sich der Schlaganfall nach dem sechsten Lebensjahr, können lateralisierte Effekte sichtbar gemacht werden: nach linkshemisphärischen Infarkten zeigen sich Sprachleistungen reduziert, rechtshemisphärische Schlaganfälle wirken sich auf visuell-räumliche Leitungen aus. Die Ergebnisse weisen auf die Notwendigkeit langfristiger neuropsychologischer Begleitung der Kinder und Jugendlichen hin.
Collapse
Affiliation(s)
- Monika Daseking
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| |
Collapse
|
4
|
Petermann F, Jäncke L. Klinische Kinderneuropsychologie. ZEITSCHRIFT FUR NEUROPSYCHOLOGIE 2011. [DOI: 10.1024/1016-264x/a000039] [Citation(s) in RCA: 4] [Impact Index Per Article: 0.3] [Reference Citation Analysis] [Track Full Text] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Affiliation(s)
- Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Lutz Jäncke
- Lehrstuhl für Neuropsychologie, Psychologisches Institut der Universität Zürich
| |
Collapse
|
5
|
Lepach AC, Petermann F, Stülpnagel AV. Merk- und Lernleistungen bei Kindern und Jugendlichen mit erworbener Hirnschädigung. ZEITSCHRIFT FUR NEUROPSYCHOLOGIE 2011. [DOI: 10.1024/1016-264x/a000029] [Citation(s) in RCA: 5] [Impact Index Per Article: 0.4] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Abstract
Gedächtnis- und Aufmerksamkeitseinbußen sind häufige Folgen nach Hirnschädigungen. Diese Studie untersuchte pilotierend, welchen Einfluss eine gleichzeitige Aufmerksamkeitsbeeinträchtigung (gemessen mit dem TAP-Untertest Alertness) bei Kindern und Jugendlichen mit erworbener Beeinträchtigung der Merk- und Lernfähigkeit hat (N = 22; Kriterium: BASIC-MLT). Es erfolgt eine Gruppenzuweisung anhand des TAP-Untertests Alterness in die Gruppe „Merk- und Lernstörung mit Aufmerksamkeitsbeeinträchtigung“ (MeLA, n = 8) und in die Gruppe „Merk- und Lernstörung ohne Aufmerksamkeitsbeeinträchtigung“ (MeL, n = 14). In Anlehnung an drei angenommene Typen von Merk- und Lernstörungen (unaufmerksam, stagnierend, vergesslich) wurde nach Differenzierungsmerkmalen gesucht. Arbeitsgedächtnisaufgaben trennten nicht zwischen den Gruppen. Der Einsatz von Testverfahren, die auch die Abbildung eines Lernverlaufs erlauben, erwies sich als bedeutsam. Die Gruppe MeLA zeigte erwartungsgemäß im unmittelbaren Merken auditiv wie visuell signifikant schlechtere Leistungen, profitierte jedoch von Wiederholungsdurchgängen. Dies entspricht dem unaufmerksamen Lerntyp. Für die Gruppe MeL ergeben sich vermutlich aufgrund der heterogenen Stichprobe lediglich erste Hinweise auf eine bessere unmittelbare Merkleistung bei geringerem Lernverlauf, die eine weitere Betrachtung des stagnierenden und vergesslichen Lerntyps unterstützen.
Collapse
Affiliation(s)
- Anja C. Lepach
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | | |
Collapse
|
6
|
Abstract
Das heutige Wissen um die adulte Neurogenese verdeutlicht, dass eine Wechselwirkung biologischer und umweltbezogener Faktoren lebenslang zu strukturellen Veränderungen führen kann. Dies erschwert die Suche nach eindeutigen Ursache-Wirkungsprinzipien. Hinzu kommt, dass für viele psychische Störungen ein hohes Maß an Heterogenität vorliegt und für diverse Subtypen auch unterschiedliche Ursachen/Folgen anzunehmen sind. Neuropsychologische Befunde erweitern unsere Krankheitsmodelle bei der Betrachtung biopsychosozialer Risiko- und Schutzfaktoren.
Collapse
Affiliation(s)
- Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Lutz Jäncke
- Psychologisches Institut der Universität Zürich
| |
Collapse
|
7
|
Toussaint A, Petermann F, Schmidt S, Petermann U, Gerber-von Müller G, Sinatchkin M, Gerber WD. Wirksamkeit verhaltenstherapeutischer Maßnahmen auf die Aufmerksamkeits- und Exekutiv- funktionen bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS. ACTA ACUST UNITED AC 2011. [DOI: 10.1024/1661-4747/a000049] [Citation(s) in RCA: 21] [Impact Index Per Article: 1.6] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 02/01/2023]
Abstract
Die Studie beschäftigt sich mit der Frage, ob und inwieweit lernpsychologische Techniken die Exekutivfunktionen bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS innerhalb eines multimodalen Therapieprogramms günstig beeinflussen können. 45 Kinder und Jugendliche mit ADHS nahmen an einem zweiwöchigen ADHS-Summercamp teil, in dem ein stringentes Response-Cost-Token-Vorgehen (RCT) sowie ein gezieltes Aufmerksamkeitstraining eingesetzt wurden. In einem Prä-Post-Design wurden die Aufmerksamkeits- und Exekutivfunktionen der Kinder mit Hilfe der Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung (TAP) und des Trail-Making-Tests (TMT) erfasst. Sechs Wochen nach dem Training ließen sich signifikante neuropsychologische Leistungsverbesserungen bezüglich der Aufmerksamkeitsregulation und der Inhibitionskontrolle feststellen. Da jegliche Medikation vor Beginn der Maßnahme und somit auch zur Testung abgesetzt wurde, lassen sich die Effekte vorwiegend auf das RCT und das Aufmerksamkeitstraining zurückführen. Die Studie zeigt erneut, dass der Einsatz spezifischer lernpsychologischer Techniken die neuropsychologischen Funktionen von Kindern mit ADHS verbessern kann.
Collapse
Affiliation(s)
- Anne Toussaint
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Sören Schmidt
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Ulrike Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Gabriele Gerber-von Müller
- Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
| | - Michael Sinatchkin
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Philipps-Universität Marburg
| | - Wolf-Dieter Gerber
- Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
| |
Collapse
|
8
|
Abstract
Der folgende Beitrag gibt eine Einführung in das Schwerpunktheft zum Thema „Lern- und Aufmerksamkeitsstörungen“. Zunächst wird der aktuelle Forschungsstand insbesondere im Hinblick auf die diagnostischen Kriterien und häufig auftretende Komorbiditäten dieser Störungsbilder skizziert. Anschließend wird ein Ausblick auf die Beiträge im Heft gegeben, die größtenteils im Rahmen des Frankfurter IDeA Zentrums entstanden sind. Zusammengenommen weisen diese Beiträge die Richtung in eine zunehmend differenzierte Betrachtung der neurobiologischen Grundlagen von Lern- und Aufmerksamkeitsstörungen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Verbesserungen in Diagnostik, Prävention und Behandlung führen wird.
Collapse
Affiliation(s)
- Marcus Hasselhorn
- Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) und Center for Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk (IDeA) Frankfurt am Main
| | - Ulrike Hartmann
- Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) und Center for Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk (IDeA) Frankfurt am Main
| |
Collapse
|
9
|
Kiese-Himmel C. Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS) im Kindesalter. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2011. [DOI: 10.1026/0942-5403/a000038] [Citation(s) in RCA: 6] [Impact Index Per Article: 0.5] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
Abstract
Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS) sind umschriebene Funktionsdefizite in der auditiven Informationsverarbeitung und Wahrnehmung bei intaktem peripherem Gehör und mindestens durchschnittlicher Intelligenz. Häufig sind Lernstörungen, primäre bzw. sekundäre Spracherwerbsstörungen, supramodale Aufmerksamkeitsprobleme oder tiefgreifende Entwicklungsstörungen mit AVWS im Sinn von Komorbidität assoziiert. Deswegen erscheint Eltern, Lehrern oder Untersuchern das AVWS-Konzept zur Erklärung solcher Entwicklungs- und Lernauffälligkeiten plausibel. Da Sprachsignale zerebral anders als nicht sprachliche Signale ausgewertet werden, kann Sprachwahrnehmung allenfalls als ein Spezialfall der auditiven Verarbeitung und Wahrnehmung betrachtet werden. Kausale Beziehungen zwischen gestörten auditiven Funktionen und klinischen Störungsbildern wurden bislang nicht zuverlässig belegt. Es besteht ein Mangel an kontrollierten bzw. randomisierten Therapiestudien.
Collapse
|
10
|
Tischler L, Knievel J, Jacobs C, Petermann F. Zum Konzept der nichtsprachlichen Lernstörung. ACTA ACUST UNITED AC 2010. [DOI: 10.1024/1661-4747/a000041] [Citation(s) in RCA: 4] [Impact Index Per Article: 0.3] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Abstract
Rourkes Konzept der nichtsprachlichen Lernstörung (NSL) wird von seinen Ursprüngen her erklärt und kritisch bewertet. Eine Weiterentwicklung diagnostischer Kriterien vom WISC zum HAWIK-IV wird vorgenommen. Das komplexe Syndrom NSL wird therapiebezogen auf seine Kernsymptome reduziert. Visuelle Wahrnehmungsstörungen werden als bedeutsame Einflussfaktoren für die Ausbildung umschriebener Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten aber auch emotionaler und Verhaltensstörungen ausgemacht. Die Autoren stellen ein Konzept zur Diagnostik und Therapie visueller Wahrnehmungsstörungen im Sinne einer Lern- und Entwicklungsstörung vor.
Collapse
Affiliation(s)
- Lars Tischler
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Julia Knievel
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Claus Jacobs
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| |
Collapse
|
11
|
Neuropsychologische Themen in der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie. Prax Kinderpsychol Kinderpsychiatr 2010; 59:576-87. [DOI: 10.13109/prkk.2010.59.7.576] [Citation(s) in RCA: 4] [Impact Index Per Article: 0.3] [Reference Citation Analysis] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/27/2022]
|
12
|
Nehrkorn B, Konrad K, Fink GR, Herpertz-Dahlmann B. Episodische Gedächtnisleistungen bei Patienten mit Autismus-Spektrum-Störungen. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2010. [DOI: 10.1026/0942-5403/a000020] [Citation(s) in RCA: 2] [Impact Index Per Article: 0.1] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 01/24/2023]
Abstract
Episodische Gedächtnisdefizite, wie etwa Abweichungen im Detailreichtum, in der Erinnerungshäufigkeit und –beeinflussbarkeit werden seit vielen Jahren bei Patienten mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASD) beschrieben. Dabei sind Ursachen dieser Defizite noch relativ unerforscht. Vermutet werden Abweichungen in neuronalen Gedächtniskorrelaten wie dem Temporallappen (insbesondere Hippocampus), dem präfrontalen Kortex sowie dem Cingulum. Vorliegender Übersichtsartikel stellt Ergebnisse der normalen Entwicklung episodischer Gedächtnisleistungen bei Kindern und Jugendlichen sowie der experimentellen Gedächtnisforschung bei Patienten mit ASD vor. Klinische Implikationen für den Umgang mit repetitiven Fragen und eingeschränkten sozialen Konfliktlösemöglichkeiten auf Grund von Einschränkungen im episodischen Gedächtnis bei ASD werden diskutiert.
Collapse
Affiliation(s)
- Barbara Nehrkorn
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie des Universitätsklinikums der RWTH Aachen
| | - Kerstin Konrad
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie des Universitätsklinikums der RWTH Aachen
| | | | - Beate Herpertz-Dahlmann
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie des Universitätsklinikums der RWTH Aachen
| |
Collapse
|
13
|
|
14
|
Schmidt S, Waldmann HC, Petermann F, Brähler E. Wie stark sind Erwachsene mit ADHS und komorbiden Störungen in ihrer gesundheitsbezogenen Lebensqualität beeinträchtigt? ACTA ACUST UNITED AC 2010. [DOI: 10.1024/1661-4747.a000002] [Citation(s) in RCA: 15] [Impact Index Per Article: 1.1] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Abstract
Hintergrund: Zur ADHS bei Erwachsenen liegen nur wenige Studien vor, die den Zusammenhang zwischen einer ADHS und komorbiden Störung erheben und mit der gesundheitsbezogenen Lebensqualität in Verbindung bringen. Methode: Die Teilnehmer der Studie wurden per Kreuzklassifikation in Gruppen unterteilt, nachdem sie als auffällig oder unauffällig eingestuft wurden. Neben χ2-Tests und korrelativen Beziehungen wurden prädiktive Werte und das relative Risiko bestimmt, um den Zusammenhang zwischen ADHS, komorbiden Störungen und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität zu ermitteln. Ergebnisse: Während bei wenigen und begrenzten ADHS-Symptomen kaum komorbide Störungen festzustellen waren, so treten in der Hälfte aller Fälle von ADHS weitere psychische Belastungsfaktoren auf. Dabei hatten ADHS-Betroffene ein deutlich höheres Risiko für das Vorliegen psychischer Beschwerden als die Nichtbetroffenen. Diskussion: ADHS ist mit erhöhter psychischer Belastung bei gleichzeitiger Abnahme der gesundheitsbezogenen Lebensqualität verbunden. Neben dem generellen Nachweis einer hohen psychischen Belastung bei ADHS hat dies wichtige Konsequenzen für Diagnostik und Therapie. So ist eine umfassende Differenzialdiagnostik nötig, damit eine Therapie auch komorbide Störungen einbeziehen kann und sich somit die gesundheitsbezogene Lebensqualität verbessern lässt.
Collapse
Affiliation(s)
- Sören Schmidt
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | | | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Elmar Brähler
- Selbstständige Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Universität Leipzig
| |
Collapse
|
15
|
Toussaint A, Petermann F. Klinische Validität der K-CAB bei Kindern mit ADHS. ZEITSCHRIFT FUR NEUROPSYCHOLOGIE 2010. [DOI: 10.1024/1016-264x/a000018] [Citation(s) in RCA: 11] [Impact Index Per Article: 0.8] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Abstract
Die Studie diente der klinischen Validierung der computerbasierten Testbatterie K-CAB bei Kindern mit ADHS. Die dem Verfahren zugrunde liegende PASS-Theorie (Planungsfähigkeit, Aufmerksamkeit, simultane und sequenzielle Verarbeitung) sollte auf ihren Informationsgewinn bezüglich der Diagnostik von ADHS überprüft werden. Die K-CAB-Testprofile von 28 deutschen Kindern mit ADHS-Symptomatik im Alter zwischen 6;5 und 11;0 Jahren wurden mit den Profilen einer nach Alter und Geschlecht parallelisierten Kontrollgruppe verglichen. Die Ergebnisse zeigten, dass die ADHS-Kinder zwar signifikant schlechter auf der Aufmerksamkeits-Skala der K-CAB abschnitten, in den Bereichen Planungsfähigkeit, Simultane und Sequenzielle Verarbeitung jedoch durchschnittlich gute Ergebnisse erzielten. In dreien von vier Aufmerksamkeitsparametern schnitten die ADHS-Kinder signifikant schlechter ab. Sie machten mehr Auslassungsfehler und reagierten insgesamt variabler und langsamer als die Kontrollgruppe. Die Untersuchung der diskriminanten Validität der Testbatterie zeigte, dass durch den Untertest Aufmerksamkeit 80.4 % der Kinder beider Gruppen richtig klassifiziert werden konnten. Schlussfolgernd kann festgestellt werden, dass eine neuropsychologische Testbatterie wie die K-CAB zwar wichtige Hinweise auf das individuelle Leitungsprofil geben kann, eine diagnostische Klassifikation aber nicht alleine auf den Testergebnissen basieren kann.
Collapse
Affiliation(s)
- Anne Toussaint
- Zentrum für klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Franz Petermann
- Zentrum für klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| |
Collapse
|