Zur Pathogenese der Kohlenhydratstoffwechselstörung nach operativen Eingriffen

Postoperative Kohlenhydratstoffwechselstörungen in Form einer Hyperglykämie und Glukosurie sind seit langem bekannt. Der Ope-rationsstreβ führt zu einer Störung der Regelmechanismen der Blut-glukosehomöostase.Als Ursache der diabetischen Stoffwechsellage konnte eine Hem-mung der Insulinsekretion nachgewiesen werden. Auβerdem steigt das Wachstumshormon als insulinantagonistisches Hormon mit der stärksten diabetogenen Potenz an, und die insulinantagonistischen freien Fettsäuren sind ebenfalls unter der Streβsituation erhöht. In der postoperativen Phase nach intraabdominellen Eingriffen ist eine überschieβende glukosestimulierte Insulinsekretion nachweisbar. Der intraabdominelle Eingriff wird am Ausmaβ der metabolischen Veränderungen als der »schwerere« Eingriff im Vergleich zu Operationen an der Körperperipherie beurteilt. Die vorliegenden Unter -suchungsergebnisse könnten für die Prophylaxe und Therapie post-operativer und posttraumatischer Komplikationen von Bedeutung sein.

Die Bedeutung des Fettstoffwechsels bei chirurgischen Erkrankungen

Das Interesse an metabolischen Veränderungen im Bereich des Fettstoffwechsels ist in den letzten Jahren wesentlich gestiegen. Das be-ruht einmal auf dem Fortschritt der Analysenverfahren, zum anderen auf der Kenntnis über zelluläre und hormonelle Regulationsmechanis-men. Nach Darlegung einiger physiologischer Daten über den Lipid-stoffwechsel einschlieβlich der engen Wechselbeziehungen zum Koh-lenhydratstoffwechsel und der hormonellen Regulationsmechanis-men wird auf die Veränderung des Fettstoffwechsels bei einigen chirurgischen Krankheitsbildern, das sind in erster Linie Streβ-situationen, eingegangen. Unter diesem Gesichtspunkt sind in erster Linie die Triglyzeride, die freien Fettsäuren und das freie Glyzerin von Bedeutung, da sie für den Energiestoffwechsel eine wesentliche Rolle spielen. Im Hinblick auf die Pathogenese der Fettembolie werden neue Vorstellungen über die Ursachen der posttraumatischen metabolischen Hypertriglyzeridämie aufgezeigt. Abschlieβend wird auf die Therapie der streβinduzierten Stoffwechselstörungen eingegangen. Hierbei wird die Glukosezufuhr eventuell kombiniert mit Insulin und Heparin besprochen.